8789/AB XXIV. GP

Eingelangt am 24.08.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Frauen und öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

 

 

An die

Präsidentin des Nationalrats

MagBarbara PRAMMER

Parlament

1017     W i e n

 

GZ: BKA-353.290/0073-I/4/2011

Wien, am        . August 2011

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Schenk, Kolleginnen und Kollegen haben am 8. Juli 2011 unter der Nr. 9094/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Gender-Computerprogramm gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 und 2:

Ø  Wie hoch waren die von Ihrem Ressort zu tragenden Gesamtkosten für die von Microsoft entwickelte Technologie, welche eine geschlechtergerechte Sprache ermöglicht?

Ø  Haben sich weitere Ressorts an der Finanzierung beteiligt? Wenn ja, welche mit welcher Summe?

 

Es handelt sich hier um die Entwicklung eines Arbeitsinstruments durch das Unternehmen selbst. Es entstanden daher weder dem Bundeskanzleramt noch einem anderen Ressort Kosten.

 

Zu Frage 3:

Ø  Woher haben Sie von diesem Programm erfahren bzw. seit wann liebäugelten Sie mit dieser Anschaffung?


Die Firma Microsoft hat das Tool dem Bundeskanzleramt vorgestellt. Eine Beschaffung erfolgte nicht, da das Tool frei zur Verfügung steht.

 

Zu Frage 4:

Ø  Seit wann ist das „Genderprogramm“ in Ihrem Ressort im Einsatz?

 

Das Tool ist im Bundeskanzleramt nur auf einzelnen Arbeitsplätzen zum Test im Einsatz, da die dafür notwendige neuere Office Version erst im Herbst flächendeckend ausgerollt wird.

 

Zu Frage 5:

Ø  Welche Erfahrungen wurden bis dato mit dieser Software gemacht?

 

Die Tests verliefen sehr positiv und daher wird im Herbst ein flächendeckender Rollout durchgeführt. Ähnlich positive Erfahrungen wurden in der Stadt Wien gemacht.

 

Zu Frage 6:

Ø  Wird in der österreichischen Verwaltung ausschließlich Microsoft verwendet?

 

Die Auswahl und der Einsatz von Software obliegt den jeweiligen Verwaltungsstellen, daher kann diese Frage nicht zentral beantwortet werden. Dem Bundeskanzleramt liegt keine zentrale Übersicht des Einsatzes von Microsoft Produkten in der österreichischen Verwaltung vor.

 

Zu Frage 7:

Ø  Wie wollen Sie den Auswüchsen des Genderns (wie etwa der Feminisierung der Wörter „Gast“ oder „Mitglied“) entgegenwirken, um die richtige Verwendung der deutschen Grammatik zu unterstützen?

 

Es besteht kein Grund zur Annahme, dass es bei der Verwendung geschlechtergerechter sprachlicher Formen zu „Auswüchsen“ kommt. Die deutsche Sprache ist in ihrer Ausdrucksfähigkeit reich genug, um in jedem Zusammenhang einen sinnvollen und korrekten geschlechtergerechten Gebrauch zu ermöglichen. Ich sehe auch keinen Widerspruch zwischen einem korrekten geschlechtergerechten Gebrauch der deutschen Sprache einerseits und der richtigen Verwendung der deutschen Grammatik andererseits.

Mit freundlichen Grüßen