Parlamentarische Materialien

8905/AB XXIV. GP

Eingelangt am 07.09.2011
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

An die Zl. LE.4.2.4/0132-I 3/2011

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.^a Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien Wien, am 6. SEP. 2011

Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen

vom 11. Juli 2011, Nr. 9170/J, betreffend Meinungsforschungsaktivitäten

des Ministeriums seit Juni 2010

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen vom 11. Juli 2011, Nr. 9170/J, teile ich Folgendes mit:

Zu den Fragen 1 bis 6:

Folgende Aufträge wurden für Meinungsforschungen erteilt:

Auftragsert.

Auftragnehmer

Thema

Methode

Kosten in €

(inkl.ges.Steuern)

28.09.2010

Karmasin Motivforschung GmbH

Image der Landwirtschaft und Einstellung zu EU – Agrarzahlungen

Telefonische Umfrage

11.400,--

14.10.2010

IFES GmbH

Umweltpolitische Themen

Telefonische Umfrage

5.280,--

Im Rahmen des Bundesvergabegesetztes 2006 i.d.g.F. wurden diese Aufträge gem. § 41 Abs. 2 Z 1 im Direktverfahren ohne vorherige Bekanntmachung vergeben, da eine Ausschreibung mit unverhältnismäßig höheren Mehrkosten verbunden, die durch nichts zu rechtfertigen gewesen wären.

Zu Frage 7:

Ad 1.

Image der Landwirtschaft

Was verbinden Sie ganz spontan mit der österreichischen Landwirtschaft? Welche Gedanken, Bilder haben Sie dabei?
Wie stehen Sie zur österreichischen Landwirtschaft? Welche Meinung haben Sie über die österreichische Landwirtschaft? Beurteilung anhand einer 5-stufigen Skala: Sehr positiv – sehr negativ
Wie wichtig ist die Landwirtschaft für Österreich? 5-stufige Skala: sehr wichtig – gar nicht wichtig
Imageanalyse und Aufgaben der Landwirtschaft: Wie sehr stimmen Sie den folgenden Aussagen zu:

- die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Österreich

- Landwirte erhalten unsere Kulturlandschaft. Sie pflegen unsere Natur.

- Österreichische Landwirte versorgen uns mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und Rohstoffen.

- Durch unsere österreichische Landwirtschaft sind wir bei der Versorgung mit Brot, Milch und Fleisch unabhängig von anderen Ländern.

- Die österreichischen Landwirte leben die österreichische Tradition weiter.

Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit der österreichischen Landwirtschaft?
5-stufige Skala: sehr zufrieden – gar nicht zufrieden
Zufriedenheit mit den verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft: Qualität, Preis, Landschaftspflege, kulturelle Identität bewahren, Naturschutz, Umwelt- und Klimaschutz etc.

Beurteilung der Agrarzahlungen

Haben Sie von den EU-Agrarzahlungen gehört? Ja/Nein
Wenn ja: was sind die Agrarzahlungen? Welchen Zweck erfüllen sie?
Wenn ja: Halten Sie diese Zahlungen an die Bauern gerechtfertigt? Ja, eher ja, eher nein, nein
Wenn ja: Halten Sie die Zahlungen für viel zu hoch, zu hoch, gerade richtig, zu niedrig, viel zu niedrig
Sind Sie für Kürzungen der EU Agrarzahlungen? Ja/Nein
Image Agrarzahlungen: Wie sehr stimmen Sie den folgenden Aussagen zu (Schulnotenskala): Die Zahlungen …

- Sind gerecht zwischen den Betrieben verteilt?

- Unterstützen die Landwirte bei der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels

- Ermöglichen leistbare Lebensmittelpreise

- Fördern umweltschonende landwirtschaftliche Methoden und artgerechte Tierhaltung

- Fördern besonders Landwirte in benachteiligten Regionen und Berggebieten

- Helfen den Landwirten zu überleben

- Kommen eher den Großen zugute

- Ermöglichen ein breites Sortiment an heimischen Qualitätslebensmitteln

Was würde passieren, wenn es keine Agrarzahlungen mehr geben würde:

- Viele Bauern müssten ihre Höfe aufgeben

- Die ländlichen Regionen würden einen großen wirtschaftlichen Schaden dadurch haben

- Der Einsatz von Gentechnik, Pestiziden und Bestrahlungsmethoden würden verstärkt eingesetzt werden

- Unser Landschaftsbild würde zerstört

- Unsere Umwelt würde einen Schaden davon tragen

- Es würde weniger biologische Landwirtschaften geben

- Lebensmittelpreise würden steigen

- Es würden mehr ausländische Lebensmittel importiert werden müssen

- Österreich würde an Attraktivität für Touristen verlieren

Anliegen an die Landwirtschaft in der Zukunft

Welche Anliegen haben Sie an die österreichische Landwirtschaft in Zukunft? Die Österreichische Landwirtschaft soll in Zukunft ….

- Möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe und damit Arbeitsplätze erhalten

- Die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sicherstellen

- Regionale österreichische Lebensmittel fördern

- Unseren hohen Lebensmittelstandard halten und ausbauen

- Alle landwirtschaftlichen Flächen weiterhin nutzbar machen

- Auch entlegene österreichische Landwirtschaften und Regionen pflegen

- Unser ländliches Brauchtum weiterführen

- Klima- und Naturschutz ausbauen

Dauer des Fragebogens: 12 – 15 Minuten

Ad 2.

Umweltminister Berlakovich möchte Österreich energieautark, d.h. unabhängig von Importen von Strom, Öl und Gas aus dem Ausland machen. Wie wichtig ist es für Sie, dass Österreich unabhängig von Energieimporten wird? Geben Sie bitte eine Note von 1 (sehr wichtig) bis 5 (völlig unwichtig), dazwischen können Sie abstufen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Österreichs Abhängigkeit von Importen von Strom, Öl und Gas zu reduzieren, einige davon lese ich Ihnen nun vor. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob sie dafür oder dagegen sind, dass Österreich diese Möglichkeit nutzt. Die erste Möglichkeit ist …?

- neue Wasserkraftwerke bauen 1

- mehr Sonnenenergie nutzen 2

- mehr Windräder aufstellen 3

- Atomkraftwerke bauen 4

- mehr mit Holz heizen 5

Nachstoßen bei allen bei Frage 2 genannten Items: Und sind Sie da sehr dafür oder eher dafür? 1 sehr dafür / 2 eher dafür

- neue Wasserkraftwerke bauen 1

- mehr Sonnenenergie nutzen 2

- mehr Windräder aufstellen 3

- Atomkraftwerke bauen 4

- mehr mit Holz heizen 5

Weltweit steigt der Energiebedarf. Um die Energieversorgung sicherzustellen, wird in Europa wieder verstärkt auf Atomenergie gesetzt. Österreich hat derzeit kein Atomkraftwerk. Sind Sie dafür oder dagegen, dass in Österreich auch weiterhin kein AKW in Betrieb geht?

- dafür 1

- dagegen 2

- egal / weiß nicht / keine Angabe 3

Frage 1 / Code 1 oder 2: Und sind Sie da sehr dafür, etwas dafür / sehr dagegen, etwas dagegen?

- sehr dafür 1

- eher dafür 2

- eher dagegen 3

- sehr dagegen 4

Umweltminister Berlakovich verlangt von den Nachbarländern, die auf Atomenergie setzen, höchste Sicherheitsstandards, außerdem eine Einbindung Österreichs in Prüfverfahren sowie regelmäßige Informationen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Ich lese Ihnen zwei Möglichkeiten vor, sagen Sie mir bitte, welcher davon Sie zustimmen.

- Österreich soll sich hier einmischen, denn das geht auch Österreich etwas an 1

- Österreich soll sich bei anderen Ländern nicht einmischen, das ist deren Sache 2

- egal / weiß nicht / keine Angabe 3

Sind Sie bereit, für Strom etwas mehr zu bezahlen, wenn garantiert nur erneuerbare Energien enthalten sind und kein Atomstrom dabei ist?

- Ja 1

- Nein 2

Zu Frage 8:

Nein, die politische Präferenz der Befragten wurde nicht abgefragt.

Zu den Fragen 9 bis 13:

Die Ergebnisse dienten zur allgemeinen Orientierung im Ressort und wurden dem betroffenen Personenkreis bekannt gemacht. Die Erkenntnisse dienten als Unterlagen zur allgemeinen Ausrichtung der fachlichen Arbeit.

Zu Frage 14:

Die vollständigen Ergebnisse dienten als Arbeitsunterlage und wurden dem betroffenen Personenkreis zur Verfügung gestellt. Sie finden bei thematischen Anlässen als Arbeitsgrundlagen Anwendung.

Zu den Fragen 15 bis 20:

Auftragsert.

Auftragnehmer

Thema

Methode

Kosten in €

(inkl.ges.Steuern)

November 2010

Kooperationsvereinbarung mit euroSEARCH dialog GmbH

Beteiligung an einer Umfrage des Nachrichtenmagazins News und der euroSEARCH dialog GmbH zum Thema „Energieland Österreich“

Onlinebefragung

6.000,--

Eine Ausschreibung fand nicht statt, weil es sich lediglich um eine Beteiligung an einer Umfrage des Nachrichtenmagazins „News“ handelte.

Zu Frage 21:

ENERGIEBEWUSSTSEIN

1. Die Energieversorgung ist eine der wesentlichen Zukunftsfragen. Wie groß ist Ihr Interesse an grundsätzlichen Energiefragen?

2. Beobachten Sie die Preisentwicklung der unterschiedlichen Energieformen (wie Strom, Gas, Wasser, Treibstoffe etc)?

3. Wie schätzen Sie, selbstkritisch, Ihr Wissen über Umweltbelastungen der verschiedenen Energiearten (Erzeugung und Verwendung) im Allgemeinen ein?

ENERGIELAND ÖSTERREICH

1. Österreich als Energieland: Welche Energie sollte mit welcher Priorität ausgebaut/gefördert werden?

2. Wie groß empfinden Sie subjektiv die Importabhängigkeit Österreichs?

3. Findet Ihrer Meinung in Österreich ausreichend Wettbewerb unter den Energieanbietern statt?

4. Wie vorrangig ist der weitere Ausbau der Autarkie, also die Unabhängigkeit von ausländischen Energiequellen?

5. Nachhaltigkeit: Wie stehen Sie dazu, dass österreichische Energieunternehmen hohe Beträge in Forschung und Entwicklung investieren um langfristig die Energieversorgung sicherzustellen? Wären Sie bereit, dafür mittelfristig höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen?

6. Was halten Sie von internationalen Umweltabkommen, wie Kyoto Protokoll und anderen?

PERSÖNLICHES VERHALTEN

1. Kennen Sie den Stromverbrauch Ihres Haushaltes in Kilowattstunden

2. Kennen Sie Ihre monatlichen Energiekosten?

3. Haben Sie schon mal daran gedacht, den Strom- & Gasversorger zu wechseln?

4. Welche Rolle spielt Energiebewusstsein in Ihrem Alltag?

5. Wo kann man, ohne den Lebensstandard zu vermindern, ihrer Meinung nach, privat am meisten bzw. am ehesten Energie sparen?

6. Welche energiesparenden Maßnahmen wollen Sie in den nächsten 5 Monaten ergreifen?

7. Wo informieren Sie sich über energiesparende Maßnahmen?

FÖDERERUNGEN

1. Werden seitens der Politik ausreichend Maßnahmen gesetzt, um den Einsatz erneuerbarer Energie (Wind- & Solarenergie, Biomasse) effizient zu fördern?

2. Wie attraktiv sind Förderungen für den Einsatz erneuerbarer Energie? Sind die bestehenden Förderungen (auf Bundes- & auf Landesebene) Anreiz genug, damit Sie sich für neue alternative Energieträger entscheiden?

STATISTISCHE ANGABEN

1. Ihr Alter

2. Ihre Wohnsituation

3. Ihr Geschlecht

4. In welchem Bundesland leben Sie?

Zu Frage 22:

Nein, die politische Präferenz der Befragten wurde nicht abgefragt.

Zu den Fragen 23 und 24:

Ja, die Ergebnisse der Umfrage wurden in „News“ (Ausgabe 49/2010, S.64 und 65) veröffentlicht.