9097/AB XXIV. GP

Eingelangt am 08.11.2011
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BM für Frauen und öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

 

 

An die

Präsidentin des Nationalrats

MagBarbara PRAMMER

Parlament

1017     W i e n

 

GZ: BKA-353.290/0084-I/4/2011

Wien, am                  2011

 

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Musiol, Freundinnen und Freunde haben am 8. September 2011 unter der Nr. 9209/J an mich eine schriftliche parlamentari­sche Anfrage betreffend Papamonat im Bundesdienst gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 bis 8:

Ø  Wie viele Männer haben seit 1.1.2011 ein Ansuchen betreffend Papamonat bei einer Dienststelle des Bundes (bzw. als Landeslehrer) gestellt?

Ø  Wie viele Männer haben seit 1.1.2011 einen Papamonat absolviert?

Ø  In wie vielen Fällen wurde ein Ansuchen auf Papamonat verweigert?

Ø  Welche Gründe wurden von den betreffenden Dienststellen jeweils geltend ge­macht?

Ø  Wie viel Prozent der Antragsteller wollten den Papamonat im Ausmaß von einer Woche, 2 Wochen, 3 Wochen, 4 Wochen absolvieren?

Ø  Wie war die prozentuelle Aufteilung (1-4 Wochen) bei den bisher absolvierten Pa­pamonaten?

Ø  Wie viel Prozent der Antragsteller wollten den Papamonat direkt im Anschluss an die Geburt, wie viele im darauffolgenden Monat absolvieren?

Ø  Wie war die prozentuelle Aufteilung (Monat nach der Geburt, darauffolgendes Mo­nat) bei den bisher absolvierten Papamonaten?


Im Zeitraum 1. Jänner 2011 bis 1. Oktober 2011 haben im gesamten Bundesdienst 138 Personen den so genannten Papamonat in Anspruch genommen.

 

Die näheren Daten werden nicht zentral verfügbar gehalten, weshalb sie mir nur für das Bundeskanzleramt zur Verfügung stehen:

Im Bundeskanzleramt hat in diesem Zeitraum ein Bediensteter ein entsprechendes Ansuchen gestellt. Es wurde ihm daher ein solcher Frühkarenzurlaub im Ausmaß von einer Woche (fünf Arbeitstagen) direkt im Anschluss an die Geburt gewährt.

 

Zu den Fragen 9 bis 20:

Ø  Mit wie vielen bundesbediensteten Vätern rechnen sie bis Ende 2011, die den Pa­pamonat beanspruchen werden?

Ø  Gehen sie aufgrund erster Zahlen davon aus, dass sich die Annahme (lt. Entwurf Budgetbegleitgesetz 2011), wonach 1/6 der neuen bundesbediensteten Väter (somit ca. 425 Bundesbedienstete und ca.60 Landeslehrer) in den kommenden Jahren die Frühkarenz beanspruchen, erfüllen wird?

Ø  Sind sie zufrieden mit der bisherigen Anzahl der Väter, die den unbezahlten Pa­pamonat absolvieren?

Ø  Sehen sie einen Zusammenhang zwischen etwaiger geringer Inanspruchnahme des Papamonats und dem Faktum, dass es keinen Einkommensersatz während dieses Monats gibt?

Ø  Ab wann werden auch Männer in der Privatwirtschaft einen Papamonat beanspru­chen können?

Ø  Hat das medial angekündigte Gespräch zum Papamonat zwischen Ihnen und BM Mitterlehner bereits stattgefunden?

Ø  Wenn ja, wann?

Ø  Zu welchem Ergebnis sind sie dabei gekommen?

Ø  Wenn nein, warum hat das Gespräch bis jetzt nicht stattgefunden? Bzw. wann wird es stattfinden?

Ø  Wovon wird die Umsetzung ihres Vorschlags, ein Partnermonat des Kinderbetreu­ungsgeldes direkt nach der Geburt vorziehen zu können, abhängen?

Ø  Wie realistisch bewerten sie die Umsetzungsmöglichkeiten?

Ø  Ab wann sollte die Umsetzung ihres Vorschlags bestenfalls abgeschlossen sein?

 

Zu den Fragen 9 bis 12 wird festgehalten, dass die tatsächliche Inanspruchnahme erst mit Ablauf des Kalenderjahres beurteilt werden kann. Die derzeitigen Zahlen zeigen aber, dass die Maßnahme sehr gut angenommen wird. Bedenkt man zudem, dass der Papa-Monat im Jahr 2011 de facto erst ab März in Anspruch genommen werden konnte und es sich um ein gänzlich neues Angebot handelt, kann man von einem großen Erfolg sprechen. Die Möglichkeit, während des Papamonats eine finanzielle Unterstützung anbieten zu können, würde diese Maßnahme für die Bediensteten noch attraktiver machen, jedoch sollte hier eine Lösung im Gleichklang mit der Privatwirtschaft erfolgen. Selbstverständlich ist auch dies Thema  des regelmäßigen Austauschs mit allen betroffenen Regierungsmitgliedern sowie den Sozialpartnern. Jedenfalls ist der Papamonat im Bundesdienst ein erster wichtiger Schritt, der eindrucksvoll zeigt, dass ein Interesse der Väter an dieser Regelung besteht. Durch die steigende Publizität – und auch bedingt durch die sukzessive Übernahme dieser Regelungen im Bereich der Länder und Gemeinden – kann von einer steigenden Inanspruchnahme ausgegangen werden.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen