9137/AB XXIV. GP
Eingelangt am 14.11.2011
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BM für Gesundheit
Anfragebeantwortung

Alois Stöger
Bundesminister
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
GZ: BMG-11001/0263-I/A/15/2011
Wien, am 14. November 2011
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 9260/J des Abgeordneten Dr. Karlsböck und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Frage 1
2008 betrug die Anzahl der gemeldeten Neuerkrankungsfälle an Tuberkulose 817
Fälle, 2009 697 Fälle und 2010 685 Fälle.
Frage 2:
2008 betrug die Anzahl der gemeldeten Todesfälle an Tuberkulose 82 Fälle, 2009 79 Fälle und 2010 51 Fälle.
Frage 3:
2008 betrug die Anzahl der gemeldeten Neuerkrankungsfälle an Tuberkulose bei
Personen ausländischer Herkunft 329 Fälle (davon 15 MDR-TB und davon 4 XDR-TB). 2009 wurden 305 Fälle (davon 22 MDR-TB und davon 2 XDR-TB) und 2010 wurden 300 Fälle (davon 15 MDR-TB und davon 1 XDR-TB) registriert.
Frage 4:
Personen, welche sich außerhalb Österreichs mit Tuberkulose angesteckt haben, sollen möglichst frühzeitig diagnostiziert und einer Behandlung zugeführt werden. Die geringen Fallzahlen stellen in Österreich kein Versorgungsproblem dar.
Die international gute Positionierung Österreichs in der Bekämpfung der Tuberkulose konnte nur durch konsequente und lückenlose Umsetzung des „Konsolidierten Aktionsplans für die Prävention und Bekämpfung von multiresistenter und extensiv resistenter Tuberkulose in der Europäischen Region der WHO (2011 - 2015)“ erreicht werden. Die Realisierung der darin festgeschriebenen Vorgaben und Ziele wird weltweit einen wesentlichen Fortschritt bringen.
Fragen 5 und 6:
In Österreich werden die seit jeher bestehenden Maßnahmen, welche im Wesentlichen im Tuberkulosegesetz festgeschrieben sind, weiterhin konsequent umgesetzt. Die Überwachung und Diagnostik, insbesondere hinsichtlich der Umgebungsunter-suchungen, wird laufend dem Stand der medizinischen Wissenschaft angepasst. So ist es in Österreich gelungen, die Zahl der Neuinfektionen im Zeitraum 2000 bis 2010 von 1224 Fälle auf 685 Fälle zu reduzieren. Derzeit gehört Österreich dank der vom Gesundheitsressort etablierten Überwachungs- und Behandlungssysteme zu den Ländern mit der geringsten Tuberkulose-Inzidenz bei der einheimischen Bevölkerung weltweit (Inzidenz der Neuerkrankungen 4,5/100.000).
Frage 7:
Der Aktionsplan der WHO wird von Österreich voll umgesetzt. Es ist jedoch festzuhalten, dass die Ziele auf Staaten mit derzeit unzureichender Versorgung ausgelegt wurden. Die Zielsetzungen im Aktionsplan bis 2015 sind in Österreich seit Jahren erreicht. So liegt die Zielsetzung des Aktionsplans, dass bis 2015 85% der Patient/inn/en mit MDR-TB diagnostiziert und davon 75% einer erfolgreichen Behandlung zugeführt werden, weit hinter unserer nationalen Zielsetzung, jeden Fall von MDR-TB zu diagnostizieren und jeden diagnostizierten Fall einer erfolgreichen Behandlung zuzuführen.