947/AB XXIV. GP
Eingelangt am 10.04.2009
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
GZ. BMVIT-9.000/0017-I/PR3/2009
DVR:0000175
An die
Präsidentin des Nationalrats
Mag.a Barbara PRAMMER
Parlament
1017 W i e n
Wien, am . April 2009
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Der Abgeordnete zum Nationalrat Hofer und weitere Abgeordnete haben am 9. März 2009 unter der Nr. 1191/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend barrierefreier Zugang sehbehinderter Bürger zum Internetauftritt der öffentlichen Hand (Binnen-I) gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Ø Welche Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter werden in Ihrem Ministerium angeboten, um das Binnenmajuskel barrierefrei in Texte ihres Ministeriums einzubauen?
Ø Wenn es solche Schulungsmaßnahmen gibt, ist die Teilnahme für die Mitarbeiter verpflichtend?
Ø Wo können die Unterlagen zu diesen Schulungsmaßnahmen eingesehen werden?
Es gibt keine das Binnenmajuskel betreffende Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in meinem Ressort.
Zu den Fragen 4 bis 6:
Ø Wann werden die bestehenden Texte Ihres Ministeriums so korrigiert sein, dass sehbehinderte Bürger keine Nachteile haben, wenn sie diese lesen müssen?
Ø Wie gedenken Sie elektronische Steuerzeichen in die Texte einzubauen, damit auch Benutzer von Braill-Terminals über Ankündigungszeichen erkennen können, dass ein Binnenmajuskel folgt?
Ø Wie gedenken Sie elektronische Steuerzeichen in die Texte einzubauen, damit auch Benutzer von Audiosystemen zur Textwiedergabe erkennen können, dass ein Binnenmajuskel im Wort enthalten ist?
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ist selbstverständlich bemüht, das Webangebot für alle zugänglich zu gestalten. Bei der Umsetzung werden die aktuellen internationalen Standards (zum Beispiel WCAG 2.0), aber auch Empfehlungen von Interessensvertretungen berücksichtigt (zum Beispiel richtige Gestaltung und Auszeichnung von PDFs).
Die Umgestaltung des BMVIT-Webangebots ist leider nur schrittweise möglich. Grundsätzlich wird bei Webtexten die Verwendung des Binnen-Is vermieden und die ausführliche Schreibweise von Personengruppen bevorzugt.
Zu den Fragen 7 und 8:
Ø Welche Hersteller von Programmen für die Wiedergabe elektronischer Texte für sehbehinderte Personen bieten Produkte an, die auf das Binnenmajuskel Rücksicht nehmen, keinen Rechtschreibfehler anzeigen und von Ihrem Ministerium empfohlen werden?
Ø Können Sie sehbehinderten Bürgern das in Österreich erstellte kostenlose Programm „Binnen-I be gone“ für Mozilla Firefox empfehlen, welches das Binnenmajuskel zu besseren Lesbarkeit von Texten zuverlässig wieder entfernt und so auch elektronische Lesehilfen unterstützt?
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gibt keine Empfehlungen für Programme, Hersteller oder Browsererweiterungen ab. Im Übrigen darf ich anmerken, dass es sich bei diesen Fragen um keinen Gegenstand der Vollziehung handelt.