9877/AB XXIV. GP
Eingelangt am 30.01.2012
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BM für Wirtschaft, Familie und Jugend
Anfragebeantwortung
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Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara PRAMMER Parlament 1017 Wien |
Wien, am 25. Jänner 2012
Geschäftszahl:
BMWFJ-10.101/0390-IK/1a/2011
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 10005/J betreffend „desaströser Zustand in der Jugendherberge "Europahaus", welche die Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen am 30. November 2011 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:
Die Förderung des Österreichischen Jugendherbergsverbandes erfolgte gemäß § 7 Abs. 7 Z 2 Bundes-Jugendförderungsgesetz und den Richtlinien zur Förderung der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit. Danach kann eine Förderung zur Bereitstellung eines jugendspezifischen Jugendbeherbergungsangebotes gewährt werden. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Förderung besteht gemäß § 7 Abs. 8 Bundes-Jugendförderungsgesetz nicht.
Antwort zu den Punkten 2 und 3 der Anfrage:
Dem Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend unterfallende derartige Standards existieren nicht. Unbeschadet dessen wurde der Österreichische Jugendherbergsverband zu einer Stellungnahme aufgefordert, die nachstehend wiedergegeben ist:
"Die Marke Hostelling International verpflichtet als Traditionsmarke, weltweit standardisierte Qualität mit jährlichen Überprüfungen durch Inspektoren und Mystery Shopper (i.A. von Hostelling International) bis 2015 flächendeckend einzuführen. Am Qualitätssicherungsprogramm HI-Q®, einem Gütesiegel für Herbergen, nahmen bisher acht Jugendherbergen des Jugendherbergsverbandes teil:
· Wien Brigittenau (bereits zertifiziert – beherbergt lfnd. Teilnehmer/innen der BMUKK-Aktionen „Die Bundesländerjugend lernt die Bundeshauptstadt kennen“, die sogenannte „Wien-Aktion“ sowie der Aktion „Europas Jugend lernt Wien kennen“),
· Klagenfurt (bereits zertifiziert – Sport- und Projektwochen),
· Villach (bereits zertifiziert – Sport- und Projektwochen),
· Velden/Wörthersee, Cap Wörth (bereits zertifiziert – Feriencamps, Sport- und Projektwochen),
· Linz (Zertifizierung im Dezember 2011 – Sport- und Projektwochen),
· Bad Ischl (Zertifizierung im Dezember 2011 – Sport- und Projektwochen),
· Mondsee (Zertifizierung im Dezember 2011 - Sport- und Projektwochen),
· St. Gilgen (Zertifizierung im Dezember 2011 – Feriencamps, Sport- und Projektwochen).
HI-Q®, das Managementsystem für HI Qualität, ist ein Hilfsmittel für Hostel Manager und ihre Häuser als Ergänzung zu den seit Langem bestehenden Standards. Dabei werden Best-Practice-Elemente der verschiedensten weltweit angewendeten Qualitätssicherungssysteme aufgegriffen und an die spezifischen Anforderungen des Herbergsbetriebs angepasst. Mit HI-Q sind Herbergen in der Lage, auf Dauer hohe Standards zu bieten und diese laufend zu verbessern, um dem Gast einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu bereiten. HI-Q ist ein Langzeitprogramm, das in HI-Herbergen auf der ganzen Welt Anwendung findet. Nur Herbergen, die das Programm erfolgreich abschließen, bekommen ein Zertifikat.
Jugendherbergen unterliegen den jeweiligen behördlichen Kontrollen, wie z.B. Lebensmittel, Tierbefall."
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Fördernehmer ist die Bundesorganisation - der Österreichische Jugendherbergsverband - und nicht individuelle Herbergen.
Antwort zu den Punkten 5 bis 8 der Anfrage:
Meinem Ressort liegen derartige Daten nicht vor. Dessen ungeachtet wurde eine Stellungnahme des Österreichischen Jugendherbergsverbandes eingeholt, die nachstehend wiedergegeben ist:
"Nächtigungszahlen 2010:
Gesamtnächtigungen 453.539 Nächtigungen, davon
Nächtigungen von Gästen aus Österreich 246.373 Nächtigungen (54,32 %) und Nächtigungen von Gästen aus dem Ausland 207.166 Nächtigungen (45,68 %).
Weitere Daten sind nicht vorhanden.
Es nächtigen auch immer wieder Lehrlinge in den Jugendherbergen (z.B. Exkursionen, EU-Austauschprogramme, u.a. Leonardo). Ein Grund für die Nächtigung wird jedoch nicht speziell erfragt."
Antwort zu Punkt 9 der Anfrage:
Die Förderung für den Österreichischen Jugendherbergsverband betrug in den Jahren 2008 und 2009 jeweils € 200.000 und im Jahr 2010 € 100.000. In den Jahren 2011 und 2012 waren bzw. sind dafür keine Förderpositionen vorgesehen.