47/ABPR XXIV. GP

Eingelangt am 06.08.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Präsidentin des Nationalrats

Anfragebeantwortung

Der Abgeordnete Dr. Walter Rosenkranz und weitere Abgeordnete haben am 9. Juni 2010 an die Frau Präsidentin des Nationalrates die schriftliche Anfrage 45/JPR betreffend Übernahme von Namenspatronanzen für ÖBB-Züge durch das Parlament gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Schon in der XXII. GP entschied sich Nationalratspräsident Khol für das Werbemittel der Zugpatronanzen für ÖBB-Züge durch das Parlament. Diese ermöglichen es, eine breite Öffentlichkeit in den Bundesländern außerhalb Wiens kostengünstig über die Informations- und Vermittlungsangebote des österreichischen Parlaments zu informieren.

Anlässlich der Einführung der Demokratiewerkstatt in der XXIII. GP wurde von mir ebenfalls auf diese effiziente und (entsprechend den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit) kostengünstige Informationsschiene in die Bundesländer zurückgegriffen.

Das seitens der ÖBB zur Verfügung gestellte umfangreiche Leistungspaket und die große Reichweite stellen ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis dar, vor allem im Vergleich zu Einschaltungen in Printmedien.

Fahrgäste in Schnellzügen verbringen entsprechend den   von   den   ÖBB   auf  Basis   von

Fahrgastbefragungen zur Verfügung gestellten Mediadaten (Referenzzahlen aus 2008) ca. 20 bis 150 Minuten im Zug. In der ersten Klasse erreichen die Informationen primär Businessreisende, Manager/innen, Geschäftsleute und Meinungsbildner/innen. In der zweiten Klasse richten sich die Informationen vor allem an Berufstätige, Schüler/innen und Student/innen, Freizeitreisende sowie aktive erlebnisorientierte Menschen im dritten Lebensabschnitt. 19,6 % der Fahrgäste in den Schnellzügen sind beruflich unterwegs, zu 55% weiblich und kommen zu 76,2 % aus Österreich. Der Anteil der 20- bis 29-Jährigen beträgt im Schnitt ca. 24,2 %, der 30- bis 39-Jährigen 17,1 % und der 40- bis 49-Jährigen 14,3 %.


Eine Studie aus dem Jahr 2008 zum Leseverhalten in Zügen unter 3.191 Fernreisenden hat ergeben, dass 96 von 100 Kunden beim Zugfahren Lesestoff mit sich führen bzw. Informationsmaterial, das vor Ort zur Verfügung gestellt wird, studieren. Viele Reisende entscheiden sich bewusst für das Verkehrsmittel Bahn, weil dadurch die Möglichkeit besteht, während der Fahrt in Ruhe lesen zu können. Die Bahn steht an dritter Stelle der beliebtesten Leseorte. 26 Millionen Fahrgäste der ÖBB reisen pro Jahr im Fernverkehrsdurchschnitt 260 km weit und vertiefen sich dabei ungefähr 29 Minuten in eine Lektüre.

Die Leistungen im Rahmen der seitens der ÖBB zur Verfügung gestellten Pakete umfassen im Einzelnen:

    Zugbenennung: die Benennung von Zügen für ein Fahrplanjahr.

    Durchsagen: der Zugname wird aufgezeichnet, digitalisiert und über Lautsprecheranlagen

in allen Haltebahnhöfen durchgesagt.

•   Zuganzeigen:  der  Zugname wird  in  die  Informationssysteme  eingespeist  und  auf elektronischen  Anzeigetafeln  sowie  Monitoren   in den Bahnhofshallen und den Bahnsteigen aller  Haltebahnhöfe angezeigt.  Weiters erfolgt die Anbringung des Namens auf Zuglaufschildern bei den Ein- und Ausstiegen.

•   Infobroschüre "Reisebegleiter": der Zugname wird auf der Titelseite angeführt; weitere 2,5

Seiten stehen als Werbefläche zur Verfügung. Die Infobroschüre "Reisebegleiter" wird auf den Sitzen aufgelegt und täglich erneuert. 95% aller Reisenden nehmen diese zur Hand.

•   Druckwerke: der Zugname wird in allen regionalen und überregionalen Druckwerken

(Plakaten), Bahnhofsstrecken-, Regions-, Bundesland-, Österreich- und Europafahrplänen angeführt.

•   Verteilung  von  Informationsmaterial    in  den  Zügen:  gemäß  einer   kostenlosen

Sondervereinbarung der Parlamentsdirektion mit den ÖBB kann in den Zügen vom Namensgeber zur Verfügung gestelltes Informationsmaterial auf den Sitzen verteilt werden, wie z.B. der Folder "Erlebnis Demokratie".

•   Website:  der  Zugname  wird  von  der  elektronischen  Fahrplanauskunft  bei  allen

entsprechenden Streckenabfrageergebnissen angeführt. Täglich werden auf der ÖBB-Homepage über 250.000 Fahrplanabfragen durchgeführt, was Platz 7 im österreichweiten Ranking bei im Internet aufgerufenen Websites entspricht.


ad 1) ja

ad 2)

Fahrplanjahr 2006/2007: zwei Zugpatronanzen für Eurocityzüge - EC 556 "Parlament" von Graz

nach Wien sowie EC 663 "Parlament" von Feldkirch über Salzburg nach Wien.

Fahrplanjahr 2008/2009: IC 556 "Erlebnis Demokratie" von Graz nach Wien sowie EC 663 "Erlebnis Demokratie" von Feldkirch über Salzburg nach Wien.

Fahrplanjahr 2009/2010: IC 541 "Erlebnis Demokratie" von Salzburg nach Wien. Im Fahrplanjahr 2010/2011 gibt es keine Zugpatronanz.

ad 3) Kosten:

Fahrplanjahr 2006/2007             €     22.372,00

Fahrplanjahr 2008/2009             €     23.578,00

Fahrplanjahr 2009/2010             €     12.810,00