16/BI XXIV. GP

Eingebracht am 30.11.2009
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Bürgerinitiative

 

Eingebracht am

30. November 2009

Die Bürgerinitiative betreffend                                                      

"Demokratie macht Schule - Meine Meinung ist nicht wuascht!"
ist eine B
ürgerinitiative für den Ausbau der Mitbestimmung der
Sch
üler/innen und der Schulpartner sowie der Stärkung der
Schulautonomie.

Seitens der Einbringer wird das Vorliegen einer
Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen

Nachstehende Forderungen betreffen das Schulwesen in Öster-
reich. Die Gesetzgebung und die Vollziehung auf dem Gebiet des
Schulwesens ist Bundessache [Art 14 B-VG]. Bei sämtlichen,
nachstehend erwähnten gesetzlichen Bestimmungen (zB
SchVG) handelt es sich um Bundesgesetze.

Anliegen

Der Nationalrat wird ersucht, die Forderungen der größten
Schülerorganisation Österreichs, der Schülerunion, umzuset-
zen und die Demokratie in der Schulpolitik auf Schul-, Landes-
und Bundesebene zu st
ärken.


 

 

 

 

1.  Schulpartnerschaft und Mitbestimmung

Wir fordern gesetzlich verankerte Schülerparlamente auf Landesebene
und ein Österreichisches Schülerparlament. Die Beschlüsse dieser Gre-
mien sind die Grundlage der Arbeit der Bundes- bzw. Landesschülerver-
tretungen. So können Entscheidungen der gesetzlichen Vertretung sin-
nvoll basisdemokratischer gemacht werden.

Wir fordern einen Landesschulgemeinschaftsausschuss statt dem par-
teipolitisch besetzten Kollegium im Landesschulrat und einen Bundes
schulpartnerrat. Diese beiden landes- bzw. bundesweiten Schulpartner-
schaftsgremien sollen, angelehnt an den SGA an der Schule, die Be-
teiligten (Eltern, Lehrer/innen, Schüler/innen) in wichtige Entscheid-
ungen einbinden. Alle drei Interessensgruppen sollen
über gleiche
Rechte verfügen.

Wir fordern, dass Bundes- bzw. Landesschülervertretungen mindestens mit einem Vertreter in allen für Schüler/innen relevanten Arbeitsgruppen vertreten sind.

Die Direktorenbestellung muss objektiver werden. Der/Die
Direktorkandidat/in soll vor dem SGA ein Hearing abhalten und dieser
soll daraufhin bestimmen, ob der/die Di-rektor/in zur Schule passt und
genommen wird, oder nicht. Der von uns geforderte LSGA hätte bei
diesen Entscheidungen ein Vetorecht.

 

 

 

2.  Aufbau und Wahl der Schülervertretung

Wir fordern die Berechtigung der Schülervertretung einer Schule, bei
einstimmigem Beschluss der in den Schulgemeinschaftsausschuss
(SGA) gew
ählten Mitglieder der Schülervertretung, bis zu zwei Mal im
Semester, eine Sch
ülervollversammlung einzuberufen. Dies gilt nur für
die Schüler/innen der Oberstufe. Die Entscheidungen dieses Schülerpar-
laments sollen der Schülervertretung zur Grundlage ihrer weiteren Ver-
tretung dienen.

 

Die österreichischen Schüler/innen sollen wissen, wie Schülervertretung
funktioniert und welche Möglichkeiten sie haben, sich zu engagieren. Da
die Möglichkeiten der Bundes- bzw. Landesschülervertretungen nicht
ausreichen um alle Schüler/innen flächendeckend darüber zu informieren,
fordern wir, dass der Aufbau der gesetzlichen Schülervertretung im Un-
terricht behandelt wird. Konkret soll dies ein Bestandteil des Lehrplans
werden.

Für das Schuljahr 2009/2010 soll das Budget der Landesschülervertre-
tungen in einigen Bundesl
ändern radikal gekürzt werden (z.B. im Burgen-
land um knapp 70%). Fortbildungsveranstaltungen für Schüler-
vertreter/innen (im SchVG als Aufgabe der Landessch
ülervertretungen
festgelegt) können so nicht mehr veranstaltet werden. Wir fordern
daher eine Rücknahme der Budgetkürzungen der betroffenen Landes-
schülervertretungen, um ihnen die Erfüllung ihrer Aufgaben zu er-
möglichen.

 

Wir fordern die Möglichkeit einer Briefwahl, für alle aktiv wahlberechtig-
ten Schülervertreter/innen, wenn sie aus Gründen wie Praktika oder
Auslandsreisen bei der Wahl zur Landessch
ülervertretung nicht an-
wesend sein k
önnen. Die Briefwahl könnten sie dann beim Landesschul-
rat bzw. Stadtschulrat beantragen.

Die Wahl der/des Unterstufensprecher/in und deren/dessen Stell-
vertreter/in durch alle Schüler/innen der Sekundarstufe 1.   Die Entsend-
ung der/des Unterstufenspre-cher/in und deren/dessen Stellvertreter/in
in das Schulforum und ein damit verbundenes Stimm- und Rederecht im
Schulforum. Die Wahl von Hauptschulsprecher/innen und
Stellvertreter/innen durch alle Sch
üler/innen der Hauptschule und deren
Entsendung in das Schulforum als stimm- und redeberechtigte Mitglie-
der (dies ist sinngemäß auch für Kooperative Mittelschulen oder son-
stige Formen der Sekundarstufe 1 anzuwenden).

 

3. Schulautonomie

Die Bezirksschulräte sollen ersatzlos abgeschafft werden. Landesschul-
räte sollen durch Bildungsdirektionen ersetzt werden. Wir wollen Dop-
pelgleisigkeiten beseitigen und dass Bildungsdirektionen ihren Schwer-
punkt auf die p
ädagogische Aufgaben legen. Gleichzeitig soll die Schulau-
tonomie gestärkt werden. Der Schulstandort soll mehr Verantwortung
und Kompetenzen sowohl in Verwaltungsangelegenheiten, sofern die
Ressourcen dafür zur Verfügung gestellt werden, als auch in pädago-
gischer Hinsicht. Auch Direktoren sollen die Kompetenz erhalten mit
R
ücksprache mit dem SGA, Konsequenzen bei Fehlverhalten von Leh-
rern autonom zu setzen.

Diese sinnvollen Maßnahmen bezüglich der Vertretungs-
tungsstrukturen in der Schule, sorgen dafür, dass Refor-
men gemeinsam und im Sinne der Betroffenen passieren.
Außerdem sind wir der festen Überzeugung, dass man
durch mehr Mitbestimmungsm
öglichkeiten auch mehr Ju-
gendliche für Demokratie begeistern kann.

Die Österreichische Schülerunion
und Unterstützer/innen


BÜRGERINITIATIVE betreffend: Demokratie macht Schule - MEINE MEINUNG ist
nicht wuascht"

Wir fordern:

          Mitbestimmung bei der Direktorenbestellung

          Einführung von Landesschulgemeinschaftsausschüssen, Bundesschulpartnerrat
und Österreichischem Schülerparlament

          Einsparung in der Schulverwaltung - mehr Geld für uns Schülerinnen und
Schüler