10005/J XXIV. GP
Eingelangt am 30.11.2011
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Freundinnen und Freunde an den/die Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend
betreffend desaströser Zustand in der Jugendherberge "Europahaus"
Der
österreichische Jugendherbergsverband betreibt 12 eigene Herbergen und
darüber hinaus viele Vertragsherbergen in Österreich. Laut Homepage www.oejhv.at handelt es sich um moderne, gut
ausgestattete Häuser, die Reisenden rund 3000 Betten im ganzen Land
Österreich anbieten können.
Als Mitglied von Hostelling International, dem größten
Non-Profit-Zimmerservice der Welt in 90 Ländern der Erde, ist der
ÖJHV Teil eines umfassenden weltweiten Netzes für Reisende, die
preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten suchen. Voraussetzung für
die Benützung der Herbergen ist lediglich der Internationale
Jugendherbergsausweis.
Auf der Homepage des Jugendherbergsverband sind alle Herbergen aufgelistet und
auch die einzelnen Landesgruppen präsentiert. Die Herbergsstandards sollen
regelmäßig von einem hochqualifizierten Inspektorenteam, von sogenannten
"Mystery Shoppern", überwacht werden. Es werden
höchste Hygienestandards, Qualitätssicherung und Sauberkeit
versprochen.
In der Herberge „Europahaus“ im niederösterreichischen Wiener
Neustadt ist dies anscheinend nicht der Fall. Die hygienischen Standards werden
nicht eingehalten, die Herberge ist verwahrlost und anscheinend hält sich
auch der Jugendherbergsverband nicht an seine eigenen
Qualitätsversprechen. Die Herberge ist eine Zumutung und kann keinesfalls
empfohlen werden. Es ist schmutzig, es gibt Schimmel, die Bettlaken sind
unhygienisch fleckig und dreckig (siehe Anhang mit Fotos). Der
Jugendherbergsverband wird vom Bundesministerium für Familie und Jugend
subventioniert.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
1. Welche Kriterien sind für die Subventionierung des Jugendherbergsverbandes ausschlaggebend?
2. Welche Qualitätsstandards gelten für Jugendherbergen in Österreich?
3. Welche Qualitätskontrollen sind in österreichischen Jugendherbergen vorgeschrieben?
4. Sind die Subventionen mit den Qualitätsstandards gekoppelt?
Wenn ja, wann werden Subventionen aberkannt bzw. nicht mehr gewährt?
Wenn nein, wieso nicht?
5. Wie viele Jugendliche unter 18 Jahren haben 2010 das Angebot des Jugendherbergsverbandes wahrgenommen, wie viele davon haben ihren Hauptwohnsitz in Österreich?
6. Wie viele junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahre haben 2010 das Angebot des Jugendherbergsverbandes wahrgenommen, wie viele davon haben ihren Hauptwohnsitz in Österreich?
7. Wie viele Erwachsene ab 30 Jahre haben 2010 das Angebot des Jugendherbergsverbandes wahrgenommen, wie viele davon haben ihren Hauptwohnsitz in Österreich?
8. Jugendherbergen werden anscheinend innerösterreichisch von Lehrlingen genutzt, die im Berufsschulinternat keinen Platz bekommen. Liegen ihnen Zahlen vor, wie häufig dies vorkommt? Wenn ja, mit der Bitte um Beilegung. Wenn nein, wieso wird dieser Umstand nicht erhoben und evaluiert?
9. Wie hoch waren die Subventionen an den Jugendherbergsverband in den Jahren 2008, 2009, 2010, 2011 und wie hoch werden sie 2012 sein?
Anmerkung der Parlamentsdirektion:
Die vom Anfragesteller übermittelten Anlagen stehen nur als Image, siehe
Anfrage (gescanntes Original)
zur Verfügung.