10081/J XXIV. GP
Eingelangt am 07.12.2011
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ANFRAGE
des Abgeordneten Doppler
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Bedrohung heimischer Arten durch den asiatischen Marienkäfer
Burgenland.orf.at berichtete am 21.11.2011 unter dem Titel "Asiatischer Marienkäfer bedroht heimische Arten":
"Marienkäfer gelten als Glücksbringer und Schädlingsbekämpfer. Aber sie sind in Gefahr. Denn der Asiatische Marienkäfer, der ursprünglich als Nützling importiert wurde, verdrängt heimische Arten. Und er macht bei weiterer Verbreitung wegen seiner Bitterstoffe den Winzern Probleme. Im Herbst setzt sich der asiatische Marienkäfer, der in vielen verschiedenen Farbvarianten vorkommt, gerne in Wohnungen fest. Für den Menschen ist er nur lästig - für den heimischen Marienkäfer ist er hingegen gefährlich, sagt Wolfgang Rabitsch vom Umweltbundesamt.
„Der asisatische Marienkäfer steht auf jeden Fall mit den heimischen Arten in Konkurrenz um die Nahrungsressource. Und er ist ihnen überlegen. Es gibt auch schon Untersuchungen aus der Schweiz und aus Großbritannien, die zeigen, dass die heimischen Marienkäferarten zurückgehen.“
Mit mehr Punkten
Asiatische Marienkäfer sind deutlich größer als heimische, und sie haben auch deutlich mehr Punkte, nämlich bis zu 19. Darüber hinaus sind sie nicht nur rot, sondern auch gelb oder auch schwarz mit roten Punkten. Die Tiere wurden vor fast 30 Jahren zur Schädlingsbekämpfung in französischen und belgischen Glashäusern importiert, weil sie deutlich mehr Blattläuse fressen als die heimischen Marienkäfer.
Nach einigen Jahren ist der Käfer aus den Glashäusern ins Freie entkommen, hat sich dann in der Natur etabliert und weiter ausgebreitet. „Daher ist es künftig notwendig, beim Nützlingseinsatz vorsichtig zu sein und die möglichen Risiken gebietsfremder Arten im Vorfeld besser abzuschätzen, als es in der Vergangenheit der Fall war“, so Rabitsch.
Problem für Winzer
Den Winzern können die asiatischen Marienkäfer sogar gefährlich werden. Sie haben besonders intensive Bitterstoffe, die den Wein verderben, sollten die Käfer mitgepresst werden. Das ist bisher aber nur in Amerika passiert, im Burgenland gebe es keine derartigen Beobachtungen, sagt Walter Flak vom Bundesamt für Weinbau. Punktuell - aber keineswegs dicht oder massiv - habe es Vorfälle in der Steiermark gegeben.
Wenn der Trend so weiter geht, sich der Käfer in dieser Geschwindigkeit weiter ausbreitet und die Stückzahlen so zunehmen wie in den vergangenen Jahren, muss man davon ausgehen, dass in den kommenden Jahren der Käfer auch für den Weinbau ein größeres Problem darstellt als es im Moment der Fall ist.
Käfer bereiten Kopfzerbrechen
Dann ist guter Rat teuer - denn mit den Bitterstoffen, die die Käfer unter Stress absondern wird der Wein ungenießbar. „In Amerika wird das Problem vor allem chemisch gelöst, es werden dem Wein Zusatzstoffe beigegeben, um diesen Bitterstoff zu neutralsieren. Das wird in Österreich eher nicht möglich sein. Genauere Untersuchungen, welche Möglichkeiten man hat, gibt es aber nicht“, so Wolfgang Rabitsch.
Für seine Größe und dafür, dass er erst seit 2006 in Österreich vorkommt, bereitet der asiatische Marienkäfer diversen Fachleuten also schon gehörig Kopfzerbrechen."
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage