10344/J XXIV. GP
Eingelangt am 18.01.2012
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Vilimsky
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend gestiegene Anzahl an Asylanträgen
Der APA223 vom 03.Jänner 2012 konnte folgendes entnommen werden:
Asyl: Anträge stiegen 2011 stark - Quartiere fehlen GRAFIK
Utl.: Mikl-Leitner kündigt Neuordnung der Grundversorgung an
Grafik 0011-12, Format 88 x 92 mm =
Wien (APA) - Die Zahl der Asylanträge ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Waren 2010 in Österreich bloß 11.012 Ansuchen gestellt worden, waren es 2011 14.426 und somit um 31 Prozent mehr. Unmittelbare Folge davon ist, dass derzeit zu wenige Privatquartiere zur Verfügung stehen und die Erstaufnahmezentren überfüllt sind. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) kündigte deshalb am Dienstag in einem Hintergrundgespräch eine Neuordnung der Grundversorgung an.
In den Betreuungseinrichtungen des Bundes sind derzeit 1.296 Asylwerber untergebracht. Immerhin 725 von ihnen wurden bereits zum eigentlichen Asylverfahren zugelassen, konnten aber nicht in Privatquartiere zugewiesen werden, da die Länder nicht genügend Raum zur Verfügung stellen konnten. Die Folge: In Traiskirchen wohnen derzeit 888 Personen, laut Vereinbarung zwischen Innenministerium und
Land Niederösterreich dürften es maximal 480 sein.
(…)Ändern soll sich nach Vorstellung der Ministerin aber nicht nur etwas für Bund und Länder sondern auch für die Asylwerber selbst. Mikl-Leitner will verhindern, dass Österreich "immer mehr zur Zielscheibe der Schlepper-Industrie" wird und das Land für Asylwerber und Schlepper unattraktiver machen.
(…)Schließlich will Mikl-Leitner noch sicherstellen, dass die Grundversorgung nur mehr so lange ausgeschüttet wird, bis die rechtskräftige Entscheidung gefallen ist. Derzeit wird selbst bei negativem Ausgang des Verfahrens von einzelnen Ländern noch weitergezahlt.
Freilich ist nicht nur Österreich voriges Jahr von höheren Asylwerber-Zahlen betroffen gewesen. So habe es etwa in der Schweiz plus 42 oder in Belgien plus 29 Prozent gegeben. Umso mehr müsse auch international etwas gegen die Flüchtlingsströme getan werden, weshalb auf Initiative Österreichs, Deutschlands und der Niederlande am 7. März ein Gipfel in Brüssel stattfindet, betonte die Innenministerin.
Besonders problematisch ist für Mikl-Leitner derzeit die Situation an der türkisch-griechischen Grenze, die offen wie ein Scheunentor sei. Für Österreich primär von Relevanz sei in letzter Zeit die serbisch-ungarische Grenze gewesen, berichtete
Bundeskriminalamtschef Franz Lang. Seit es dort im Herbst aber verstärkte Anstrengungen der örtlichen Behörden gegeben habe, seien die Flüchtlingsströme wieder
auf andere Routen ausgewichen. Als Problemfelder gelten die Route über Slowenien und Italien sowie jene über Rumänien und die Slowakei. (…)
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende
Anfrage: