10364/J XXIV. GP

Eingelangt am 19.01.2012
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Martin Graf

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Justiz

betreffend Ermittlungen gegen Dr. Martin Schick

 

Die Wirtschaftskammerwahlen 2010 waren begleitet von unzähligen Manipulationsvorwürfen und Ungereimtheiten die schlussendlich in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren mündeten.

Laut der parlamentarischen Anfrage 7332/JXXIV. GP wird in dieser Sache derzeit gegen drei Beschuldigte ermittelt.

Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist der des Dr. Martin Schick, Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien.

 

In seiner Funktion als Vorsitzender der Wahlkommission der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft soll Schick dazu beigetragen haben, dass Kandidaten ohne ihr Wissen und ohne ihre Zustimmung von einer Wählergruppe nominiert wurden bzw. entgegen ihres Willens von der Liste - für die sie kandidieren wollten - gestrichen wurden.

In einer demokratiepolitisch bedenklichen Art und Weise soll Schick die Vorbringen der betroffenen Personen ignoriert haben und somit die Anfechtung der Wahl in der besagten Sparte verursacht haben.

 

Da die öffentlichen Rechtsgüter im Zusammenhang mit Wahlen und Volksabstimmungen besonders wichtig für einen demokratisch organisierten Staat sind, ist der achtzehnte Abschnitt des Strafgesetzbuches dieser Thematik gewidmet.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Justiz folgende

 

Anfrage

 

  1. Wird gegen Dr. Martin Schick bereits im Sinne des obig angeführten Sachverhalts ermittelt?
  2. Wann ist mit einer Anklage des Dr. Schick zu rechnen?
  3. Wie viele weitere Ermittlungsverfahren werden gegen Dr. Schick in anderen Sachen geführt?
  4. Sind den Ermittlungsbehörden alle Akten betreffend Dr. Martin Schick zugeleitet worden?
  5. Hat es politische Interventionen gegeben, um ein Verfahren gegen Dr. Martin Schick zu verhindern?
  6. Wie beurteilen Sie den Vertrauensverlust der Öffentlichkeit auf gesetzesmäßige Abhaltung von Wahlen, der durch das Wirken des Dr. Schick entstanden ist?
  7. Was werden Sie tun, um das Vertrauen der Öffentlichkeit auf gesetzesgemäße Abhaltung von Wahlen wieder herzustellen?