10410/J XXIV. GP

Eingelangt am 19.01.2012
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Gerhard Huber,

Kolleginnen und Kollegen

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend: Masterstudium  „Islamische Religionspädagogik“ Universität Innsbruck

 

In Kooperation mit der Universität Wien werden angehende islamische Religionslehrerinnen und –Lehrer ab diesem Semester auch an der Universität Innsbruck ausgebildet. Bisher gab es diese Möglichkeit nur in Wien. Das Masterstudium "Islamische Religionspädagogik" der Universität Wien bildet islamische Religionslehrerinnen und Religionslehrer für die höheren Schulen in Österreich aus. Zusätzlich wird auf Themen und aktuelle Fragestellungen religiöser und ethischer Bildung in Forschung und Lehre eingegangen. Es wird eine enge Zusammenarbeit mit den facheinschlägigen Instituten der theologischen Fakultäten der Universität Wien angestrebt, sowie mit allen weiteren Forschungseinrichtungen und Personen, die sich mit thematisch verwandten Fragestellungen in Forschung und Lehre beschäftigen.

 

Ziel des Masterstudiums:

Das Masterstudium hat das Ziel, islamische Religionslehrerinnen und –Lehrer für öffentliche Schulen auszubilden. 
Der islamische Religionsunterricht soll einen Beitrag zur Etablierung einer islamisch-europäischen Identität und zur Überwindung von Diskrepanzen zwischen den Kulturen leisten. 
Mit dem Angebot in Innsbruck wird die Intention verfolgt, vor allem Studierenden in Westösterreich eine Studienmöglichkeit vor Ort anzubieten.

 

Gründe für das Studium IRP:

·        Das Studium befähigt die Studierenden, als deutschsprachige islamische Religionslehrerinnen und Religionslehrer an den öffentlichen Schulen in Österreich zu unterrichten und verspricht damit gute Berufschancen in Österreich und Europa.

·        Das Studium ermöglicht den Muslimen als gleichberechtigte Glaubensgemeinschaft in Österreich in Freiheit die gegenwartsbezogene und kompetente Präsentation des Islam.

·        Die theologischen Grundlagen des Studiums werden von der staatlich anerkannten islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich legitimiert und somit genießt das Studium eine hohe Anerkennung.


Für das Studienjahr 2012/13 sind auch Angebote für alevitisch-islamische Studierende angedacht, heißt es von der Uni Innsbruck.

 

Lt. Medienberichten ist das Interesse für das Masterstudium „ Islamische Religionspädagogik“ mit 8 Studentinnen und Studenten sehr gering. Gerade in Zeiten in denen auch die Universitäten mit knappen Budgets auskommen müssen stellt sich die Frage, ob sich ein eigenes Masterstudium „Islamische Religionspädagogik“ auf der Universität Innsbruck rechnet und es nicht im Sinne der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ist, wenn das Masterstudium für „Islamische Religionspädagogik“ wie auch andere Studien ausschließlich an der Universität Wien angeboten werden.

 

Daher stellen unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung folgende

 

ANFRAGE

 

1.      Wie viele Studenteninnen und Studenten absolvieren derzeit das Masterstudium „Islamische Religionspädagogik“ an der Universität Innsbruck?

2.      Wie hoch sind die jährlichen Kosten für das Masterstudium „Islamische Religionspädagogik an der Universität Innsbruck? (Bitte um Aufstellung nach Verwaltungsaufwand, Personalaufwand, Aufwand für Lehrpersonen)

3.      Wann wurden Sie als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung bzw. als damaliger Rektor der Universität Innsbruck über die Schaffung eines eigenen Masterstudiums „Islamische Religionspädagogik“ informiert und von wem?

4.      Aufgrund welcher Initiative wurde das Masterstudium für „Islamische Religionspädagogik“ an der Universität Innsbruck geschaffen?

5.      In welchen Sprachen wird das Masterstudium „Islamische Religionspädagogik“ angeboten?

6.      Auf der Internetseite der Universität Wien wird auf der Seite der Islamischen Religionspädagogik die „Islamic Religious Education in Secular Societies – International Conference“ vom 05. -07.10.2012 in Kiew beworben. Warum wird diese Konferenz auf dieser Seite beworben bzw. erfolgt die Bewerbung der Konferenz kostenlos?

7.      Ist es richtig, dass Lehrbeauftragte und Absolventen des Masterstudiums „Islamische Religionspädagogik“ auf Kosten der österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler teilnehmen?

8.      Wenn ja, welche Personen nehmen an der Konferenz in Kiew teil und wie hoch sind die jeweiligen Kosten für die österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler? (Bitte Aufstellung pro Person, Reisekosten etc.)

9.      Auf der Internetseite der Universität Wien wird auf der Seite der „Islamischen Religionspädagogik“ Internationaler Workshop „Islamische Theologie in Europa“ 21.01.2012 beworben?


10.   Welche Personen haben an der Konferenz in Istanbul teilgenommen und wie hoch sind die jeweiligen Kosten für die österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler? (Bitte Aufstellung pro Person, Reisekosten etc.)

11.   An welchen internationalen Konferenzen und Workshops haben Lehrpersonen, Absolventen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Masterstudiums „Religionspädagogik“ seit 1. Jänner 2007 teilgenommen und wie hoch sind die jeweiligen Kosten für die österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ?(Bitte Aufstellung pro Person, Reisekosten etc..)

12.   An welchen internationalen Konferenzen und Workshops nehmen die Lehrpersonen, Absolventen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Masterstudiums „Religionspädagogik“ 2012, 2013  teil und wie hoch sind die voraussichtlichen jeweiligen Kosten für die österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler?  (Bitte Aufstellung pro Person, Reisekosten etc.)

13.   Wird das Masterstudium „Islamische Religionspädagogik“ von allen in Österreich unterrichtenden muslimischen Glaubensrichtungen anerkannt bzw. wie erfolgt die Zusammenarbeit der Universität Wien und Universität Innsbruck mit der österreichischen muslimischen Glaubensgemeinde?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, am 19.01.2012