10557/J XXIV. GP
Eingelangt am 10.02.2012
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Anfrage
des Abgeordneten Kurt Grünewald, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung
betreffend Personalstand, Werkleistungen durch Dritte, Sonder- und Beraterverträge
Wie der Standard in seiner Printausgabe vom 26.Jänner 2012 darlegt[1], führt der Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst in manchen Ministerien bereits jetzt zu einem empfindlichen Engpass beim Personal. Manchen AbteilungsleiterInnen werde demnach in absehbarer Zeit die Hälfte der MitarbeiterInnen „abhandenkommen“. Dies, obwohl der von der Bundesregierung angekündigte Aufnahmestopp noch gar nicht beschlossen, allerdings Fixpunkt im Sparpaket ist. Bundeskanzler Faymann hat angekündigt, dass pro Jahr 1000 Posten zusätzlich eingespart werden sollen[2]. Wie die Presse (Printausgabe vom 30.1.2012[3]) berichtet, wird auch das Problem der zunehmenden Überalterung im Bundesdienst in den kommenden Jahren größer werden. Schon vor Längerem wurde dazu eine Studie veröffentlicht, nach der allein bis 2016 insgesamt mit gut 31.000 Pensionierungen zu rechnen sei.
Es gibt naheliegender Weise die Vermutung, dass einige Ressorts vor Inkrafttreten des Aufnahmestopps noch rasch Neueinstellungen vornehmen. Auffällig und altbekannt ist auch die Methode, mit dem die seit Jahren von der Regierung angestrebte Reduktion der Planstellen umgangen wird: Statt fixer Anstellungen wird notwendiges (Leiharbeits-) Personal als „Sachaufwand“ verbucht.
Laut Geschäfts- und Personaleinteilung (Stand 20. Oktober 2011[4]) gibt es im BMWF neben dem Büro des Bundesministers, Internationalem, Gender und Diversitätsmanagement, der Abteilung Interne Revision und dem Generalsekretär drei Sektionen, die in bis zu 11 Abteilungen untergliedert sind. Zusätzlich sind hier der Akkreditierungsrat (S 38), die Personalabteilung und die Studierendenanwaltschaft (S 39) eingegliedert. Einzelne Positionen sind noch offen („N.N.“).
Laut Auskunft der Personalabteilung vom 31. Jänner 2012 sind für das aktuelle Jahr 773 Planstellen im BMWF ausgewiesen.
In einer der kurzen schriftlichen Anfragen zum Budget nach Untergliederung im November 2011 haben wir nach den „Werkleistungen durch Dritte“ gefragt, die Antwort war wenig aussagekräftig:

Weitere Screenshots aus dem Arbeitsbehelf zu Budget 2012, Markierungen kennzeichnen Details, auf welche sich spätere Fragen beziehen:








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Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
1) Wie viele BeamtInnen beschäftigen Sie derzeit im Ressort? Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
2) Wie viele Vertragsbedienstete beschäftigen Sie derzeit im Ressort? Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
3) Wie viele befristete Anstellungsverhältnisse gibt es derzeit? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
4) Wie viele Lehrlinge gibt es derzeit? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
5) Wie viele der aktuell beschäftigten Lehrlinge werden nach Abschluss Ihrer Lehre im Ressort beschäftigt bleiben können?
6) Wie viele VolontärInnen gibt es derzeit? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
7) Wie viele PraktikantInnen gibt es derzeit? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
8) Gibt es im BMWF „Schnupperlehrlinge“? Wenn ja, wie viele gibt es derzeit? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
9) Wie viele Menschen mit Behinderung gibt es derzeit? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
10) Wie viele Personen sind für Gender- und Diversitätsmanagement zuständig? Gibt es konkrete Frauenförderpläne? Gibt es Gender Budgeting? Bitte um detaillierte Auflistung der Anzahl der Frauen, die bereits gefördert wurden.
11) Wie hoch ist der Anteil der Beschäftigten mit tertiären Bildungsabschlüssen? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
12) Wie hoch ist der Anteil der Beschäftigten, die über mehrjährige persönliche Erfahrung in Forschung und Lehre, aufgeschlüsselt nach Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, verfügen? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
13) Gibt es pauschalierte Überstunden im Ressort („Überstundenpauschale“)? Wenn ja, wie viele Personen sind davon betroffen? Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
14) Wann werden die derzeit noch offenen Stellen („N.N.“) ausgeschrieben oder intern besetzt werden?
15) Gibt es noch weitere Formen der Anstellung? Sind die Personen, die im Telefonverzeichnis bzw. in der gesamten Geschäftseinteilung aufscheinen, alles angestellte bzw. beamtete Personen in den Sektionen, Abteilungen, Referaten?
16) Gibt es BeraterInnenverträge im Ressort? Wenn ja, wie viele? Mit wie vielen Personen/Institutionen? Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung, die externe Verträge abgeschlossen hat und Auflistung der BeraterInnen sowie den Frauenanteil.
17) Wie viele Personen sind derzeit in Karenz (z.B. „Bildungskarenz“), ausgenommen „Elternurlaub“ nach Mutterschutzgesetz (MschG) und Väterkarenzgesetz (VKG) sowie Familienhospizkarenz (§ 14a und § 14b Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz, AVRAG)? Wie viele der Stellen von karenzierten MitarbeiterInnen sind (befristet) besetzt? Wie viele der befristet angestellten Personen wird nach dem Auslaufen des aktuellen Arbeitsvertrags weiter beschäftigt werden? Wie viele Männer/Frauen sind betroffen?
18) Wie hat sich der Personalstand in den letzten 5 Jahren verändert? Bitte um Auflistung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil, BeamtInnen bzw. Vertragsbedienstete, Werkverträgen in den Jahren 2007 – 2011.
19) Wie viele der im Jahr 2012 angestellten Personen werden in den kommenden 5 Jahren pensioniert werden? Wie viele dieser Positionen werden nicht nachbesetzt werden?
20) Wie viele Positionen werden 2012 voraussichtlich neu besetzt werden?
21) Wie viele „Sonderverträge“ gibt es in Ihrem Ressort? Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
22) Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung Personalausgaben nach Aufgabenbereichen/Gebarungsgruppen, ganz konkret hinter 12 F/W, für die Kosten von 29.509 Mio. Euro laut BVA 2012 veranschlagt sind?
23) Was sind „Personalämter“ im Detail?
24) Wie kommt der Kostenvoranschlag für Werkleistungen durch Dritte zustande? Bitte um detaillierte Auflistung nach Personen je Sektion und Abteilung bzw. Frauenanteil und der Art der zu erbringenden Leistung.
25) Wie viel von den „sonstigen Ausgaben“ der UG 31 fließt in Personal (Werkverträge, Sonderverträge, etc.)?
26) Sind in Ihrem Ressort Personen beschäftigt, die „fremdfinanziert“ sind? Wenn ja, wie viele? Bitte um Angabe der finanzierenden Institutionen/Vereinen/Interessensvertretungen. Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
27) Welchem monetären Wert entspricht diese Fremdfinanzierung?
28) Die drei Medizinischen Universitäten beanspruchen etwa ein Drittel des Ressortbudgets und Personals. Wie hoch ist der Prozentsatz jener Beschäftigten des Ressorts, deren Aufgabenbereich auf die drei Standorte der Medizinischen Universitäten konzentriert ist? Bitte um Aufschlüsselung nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
29) Gibt es bei den Beschäftigten in Ihrem Ressort Personen mit Nebenbeschäftigungen? Wenn ja, wie viele? Bitte um Aufschlüsselung nach der Art der Nebenbeschäftigung bzw. Auftraggeber, nach Sektion und Abteilung sowie den Frauenanteil.
[1] http://derstandard.at/1326503731729/Beamte-Aufnahmestopp-muendet-in-Personalnot
[2] Insgesamt arbeiten im Bundesdienst derzeit rund 132.800 Mitarbeiter, 85.000 Beamte sind darunter gegenüber den Vertragsbediensteten in der Überzahl.
[3] http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/727897/Aufschrei_BeamtenAufnahmestopp-trifft-Junge-voll?_vl_backlink=/home/index.do
[4] http://www.bmwf.gv.at/startseite/mini_menue/das_ministerium/geschaeftseinteilung/