11293/J XXIV. GP
Eingelangt am 29.03.2012
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Anfrage
der Abgeordneten Werner Neubauer, Mathias Venier
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten
betreffend einen Gesetzesvorschlag im römischen Parlament, der das Absingen der antiösterreichischen Hymne an den Schulen, so auch in Südtirol, verpflichtend vorsieht
Die fünfte Strophe der Hymne „Fratelli d’Italia“ lautet in der deutschen Übersetzung folgendermaßen:
„Wie Binsen sind jene,
Die verkaufte Schwerter schwingen:
Hat schon die Federn verloren.
Das Blut Italiens,
Das Blut Polens
Hat er mit dem Kosaken getrunken.
Aber sein Herz ist verbrannt.“
Einer aktuellen Gesetzesvorlage im römischen Parlament zufolge sollen die Südtiroler dazu verpflichtet werden, ein durch und durch rassistisch geprägtes Volkslied des 19. Jahrhunderts künftig als „eigene Hymne“ absingen zu müssen.
Die Vertreter der Südtiroler Volkspartei haben in der Kammer gegen den Befund der Verfassungskommission gestimmt. Die SVP hat auch ihre Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass Sprachminderheiten in Italien von der Pflicht ausgenommen werden. Einen Aufhänger dafür biete der verfassungsrechtliche Schutz der Minderheiten in Italien. Die SVP-Abgeordnete Veronika Stirner Brantsch sieht in dem Gesetzesentwurf ebenfalls einen klaren Affront gegen die deutsche Sprachminderheit. Den Menschen durch diese Hymne patriotischen Geist und fremden Willen aufzwingen zu wollen, sei fatal und einfältig.
Nunmehr ist auch die Frage aufgetaucht, ob die Durchsetzung des Hymnenzwangs für Südtiroler nicht eine klare Verletzung des Pariser Vertrages (Abkommens) sei.
Artikel 1 des Pariser Abkommens besagt: „Die deutschsprachigen Bewohner der Provinz Bozen … genießen die volle Gleichberechtigung mit den italienischsprachigen Einwohnern im Rahmen besonderer Maßnahmen zum Schutze der völkischen Eigenart und kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung der deutschen Sprachgruppe“.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten folgende
Anfrage