11294/J XXIV. GP

Eingelangt am 29.03.2012
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Verunreinigung durch Genmais

 

 

Wissenschaftler des nationalen italienischen Instituts für Lebensmittelforschung berichten im Journal of Agricultural Food Chemistry, dass sie bei Mäusen, die mit dem Gen-Mais MON810 des US-Konzerns Monsanto gefüttert wurden, in Magen, Milz und Blut einen stark erhöhten Anteil von T- und B-Zellen gefunden haben. Solche Zellen weisen auf Entzündungen oder allergische Reaktionen hin. Am stärksten war der Effekt laut Studie bei Jungtieren.

Ebenso kam eine Studie des österreichischen Gesundheitsministeriums zu dem Schluss, dass die Verfütterung von MON810, der mit einer weiteren genmanipulierten Maispflanze von Monsanto gekreuzt wurde, bei Mäusen zu Fruchtbarkeitsstörungen führt.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 

 

                                                                    Anfrage

 

 

  1. Besteht in Österreich die Gefahr der Kontamination von Futtermittel mit Bestandteilen von gentechnisch verändertem Mais?
  2. Wenn ja, welche Maßnahmen werden ergriffen um dies zu verhindern?
  3. Gelangen Pollen von gentechnisch verändertem Mais in heimischen Honig?
  4. Wenn ja, in welchem Umfang?
  5. Können sogenannte Markergene bei Bakterienstämmen zu Antibiotikaresistenzen führen?
  6. Gibt es Anzeichen von nachteiligen Auswirkungen von BT-Mais auf heimische Schmetterlingsarten?
  7. Gibt es derzeit Produkte auf dem österreichischen Markt, die gentechnisch veränderten Mais beinhalten?
  8. Wenn ja, welche?

  1. Wie werden derzeit Lebensmittel auf Verunreinigungen mit gentechnisch verändertem Material überprüft?
  2. Können die Verfahren zur Verifikation von gentechnisch verändertem Mais als ausreichend genau angesehen werden?
  3. Kommt es durch Pollenflug zur Kontamination von umliegenden Pflanzen?
  4. Kann ausgeschlossen werden, dass in Österreich handelsübliches Saatgut mit gentechnisch veränderten Bestandteilen konterminiert ist?
  5. Was unternehmen Sie um zu verhindern, dass Lebensmittel mit GVO Bestanteilen auf den Markt kommen, bei denen durch industrielle Prozesse die DNA im Endprodukt nicht mehr zur Bestimmung herangezogen werden kann?
  6. Kann gentechnisch veränderter Mais beim Konsumenten Allergien auslösen?
  7. Können Langzeitschäden der Konsumenten ausgeschlossen werden, bzw. was wird unternommen um das Risiko zu minimieren?
  8. Kann es durch den Vorgang des „random integration“ zur Aktivierung von Promotorregionen kommen, welche zur Expression von Ur-Viren oder deren Bestandteilen führen, die im Genom zu finden sind?
  9. Kann es bei einem massenhaften Einsatz von transgenen Feldfrüchten zur Beschleunigung der Evolution von invasiven Unkräutern kommen?
  10. Besteht die Gefahr der Verringerung der Biodiversität bzw. von Schädigungen im Ökosystem?
  11. Wenn ja, welche Maßnahmen werden ergriffen um diesen Umstand zu vermeiden?
  12. Durch Feldgröße und Geometrie lässt sich der Genfluss zwischen sexuell kompatiblen Sorten bzw. Arten beeinflussen, aber nicht verhindern. Welche Maßnahmen werden getroffen um bei weit verbreitetem GVP Anbau dem Genfluss entgegenzutreten?
  13. Falls Feldfrüchte kompatible Verwandte im benachbarten Ökosystem finden, kann es zur Hybridisierung kommen. Welche Maßnahmen werden ergriffen um dies zu verhindern?
  14. Kann es zur Persistenz von Feldfruchtgenen in Wildpflanzen nach einer Hybridisierung kommen?
  15. Kann es durch Hybridisierung zum Aussterben heimischer Pflanzenarten kommen?
  16. Kann es durch den Anbau von transgenen herbizidresistenter Pflanzen zu Beschleunigung der Evolution von herbizidresistenter Unkräutern kommen?
  17. Wenn ja? Welche Maßnahmen werden ergriffen um dem entgegen zu wirken?
  18. Kann es durch den vermehrten Anbau von BT-Mais zu BT resistenten Schädlingen kommen?
  19. Welche Strategien existieren um dem entgegen zu wirken?
  20. Wer überprüft die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen?
  21. Kann es zu einer erhöhten Belastung von Weideböden durch das BT- Toxin kommen?
  22. Kommt es durch den Anbau von GVP zu nachteiligen Veränderungen in der Zusammensetzung der Boden- Mikroorganismen?
  23. Welche Auswirkungen hat der Anbau von BT-Mais auf Nicht- Zielorganismen?
  24. Kann es zur Übertragung von Pflanzen DNA auf Bakterien kommen, welche in einer Integration in das bakterielle Genom münden?
  25. Kann dies die Bakterien im menschlichen Verdauungstrakt betreffen, bzw. verändern?