11338/J XXIV. GP
Eingelangt am
11.04.2012
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Anfrage
der Abgeordneten Judith Schwentner, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend Chemikalien in Frauenhygieneprodukten
Tampons, Binden oder Slipeinlagen müssen nicht mit ökologisch produzierter Baumwolle hergestellt werden. Es ist sogar denkbar, dass dafür konventionelle Baumwolle, die in der Regel mit massivem Einsatz von Pestiziden und Insektiziden erzeugt wird, aus einer genmanipulierten Saat verwendet wird.
Das KonsumentInnenmagazin Öko-Test hat im Jahr 2007 insgesamt 16 verschiedene Tamponsorten analysiert. Damals fanden sich in jedem der getesteten Produkte bedenkliche Stoffe wie zB Formaldehyd oder halogen-organische Verbindungen, die wahrscheinlich aus dem Bleichvorgang stammten. Nach diesen Testergebnissen, die negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Verbraucherinnen befürchten lassen, haben einige Herstellerfirmen ihr Produkt verändert und auf derart bedenkliche Stoffe verzichtet. Unklar bleibt, ob es nach wie vor Damenhygieneartikel mit bedenklichen Inhaltsstoffen gibt.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
1)
Gibt es für die in
Tampons, Binden oder Slipeinlagen verarbeitete Baumwolle festgelegte Grenzwerte
für Rückstände von Pestiziden oder Insektiziden?
2)
Gibt es für
Damenhygieneprodukte Grenzwerte für die darin verarbeiteten Chemikalien,
die nicht überschritten werden dürfen? Falls ja, welche Chemikalien
sind das und wie hoch sind deren Grenzwerte?
3)
Ist die Verwendung von
Baumwolle aus einer genmanipulierterten Saat für Damenhygieneprodukte oder
Teile davon in Österreich zulässig?
4)
Sind Ihnen Studien
über gesundheitliche Gefahren bei der Verwendung von Frauenhygieneprodukten
bekannt? Falls ja, zu welchen Erkenntnissen kommen diese Studien?
5)
Gibt es für
Damenhygieneprodukte Grenzwerte für die darin verarbeiteten Geruchsstoffe
(Duftstoffe, Parfum, etc.)? Falls ja, welche Duftstoffe sind das und wie hoch
sind deren Grenzwerte?
6)
Ist eine Meldung oder
Registrierung von Damenhygieneartikel vor deren Vertrieb in Österreich
verpflichtend?
7)
Anhand welcher
Prüfkriterien erfolgt die Marktzulassung für Damenhygieneartikel in
Österreich?
8)
Welche Inhaltsstoffe
müssen Frauenhygieneprodukte für die KonsumentInnen verpflichtend
ausweisen?
9)
Gibt es
Frauenhygieneprodukte, deren Verwendung bei Vorliegen von Entzündungen
oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht empfohlen werden?
Falls ja, müssen diese Empfehlungen auf den Verpackungen oder im
Beipackzettel angeführt werden?
10)
Gibt es in
Österreich eine Probenziehung bei der Produktgruppe der
Damenhygieneartikel zur Qualitätskontrolle? Falls ja, wie viele Produkte
wurden bisher auf chemische Rückstände untersucht?
11) Wurden in Österreich bisher chemische Rückstände bei Damenhygieneartikeln entdeckt? Falls ja, welcher Natur waren diese Mängel?