11348/J XXIV. GP
Eingelangt am
16.04.2012
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Peter Stauber
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend finanzielle Unterstützung der von anhaltender Trockenheit betroffenen Gemeinden durch den Bund
Der Winter 2011/2012 war in Kärnten einer der trockensten seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Besonders stark von dieser Trockenheit betroffen war der Osten Kärntens und hier wiederum der Bezirk Wolfsberg, der generell zu den trockensten Regionen in Kärnten zählt. Auch die Zentralanstalt für Meteorologie & Geodynamik (ZAMG) in Klagenfurt bestätigte, dass es in Kärnten von Ende Oktober 2011 bis Ende März 2012 praktisch keinen nennenswerten Niederschlag gab. Ein Vergleich der Niederschlagsmengen der fünfmonatigen Winterperiode (November bis März) 2012 mit dem Durchschnittswert des Vergleichszeitraums der Jahre 1971 bis 2000 weist etwa für die Stadtgemeinde St. Andrä im Lavanttal einen Rückgang von 83 Prozent aus. Vielen anderen Gemeinden im Osten Kärntens erging es heuer ähnlich.
Diese klimabedingte Trockenheit wirkt sich äußerst negativ auf die Land- und Forstwirtschaft und besonders auch auf den Wasserhaushalt in den Gemeinden aus. Sollte der heurige Sommer ähnlich trocken werden wie der Winter ist die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung in einigen Regionen höchst gefährdet. Jedenfalls zeigen sich bereits heute spürbare und nachhaltige Auswirkungen auf den gesamten Wasserhaushalt in den ländlichen Gemeinden.
Daher sind besonders diese ländlichen Gemeinden gefordert die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Dazu müssen teilweise neue Quellen erschlossen werden, was wiederum hohe Kosten für die Gemeinden mit sich bringt. Besonders kostenintensiv sind dabei der Bau neuer Wasserleitungen in entlegene unterversorgte Gebiete. Dadurch entstehen unzumutbare Belastungen für die Gemeindebürger.
Obwohl manche Gemeinden in den vergangenen Jahren neue Quellen erschlossen und somit ihre Kapazitäten erhöht haben, könnte es bei anhaltender Niederschlagsarmut und Trockenheit zu Reglementierungen bei den Wasserentnahmen kommen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1. Erwägen Sie einen zweckgebundenen Fonds zur Unterstützung der von anhaltender Trockenheit betroffenen Gemeinden in Ihrem Ressort einzurichten?
2. Wenn ja, wann wollen Sie einen solchen Fonds einrichten und wie hoch soll dieser dotiert sein?
3. Wenn nein, warum nicht?
4. Welche Unterstützungen - besonders finanzielle Hilfsmaßnahmen - sieht Ihr Ressort für Gemeinden, die von anhaltender Trockenheit betroffen sind, vor?
5. Gibt es sonstige Unterstützungen oder Hilfsleistungen seitens Ihres Ressorts für ländliche Gemeinden, die von Naturereignissen stark betroffen sind?