11370/J XXIV. GP
Eingelangt am 19.04.2012
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Spadiut, Stefan Markowitz
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Drogensubstitutionsbehandlung in Österreich
Drogensubstitution oder Drogenersatztherapie ist eine Behandlung von Personen, die an einer Abhängigkeit von Opioiden leiden. Die Behandlung erfolgt mit gesetzes- und richtlinienkonform zu verordnenden Medikamenten, wobei das Ziel darin besteht, in (mehr oder weniger) absehbarer Zeit eine dauerhafte Substanzfreiheit herbeizuführen oder im Sinne einer Dauersubstitution eine Schadensminimierung in zweierlei Hinsicht anzustreben. Einerseits sollen damit der Gesundheitszustand und die soziale Situation der Patienten deutlich verbessert und andererseits Schaden von der Gesellschaft abgewendet werden.
Die eingesetzten Substanzen enthalten die angegebene Wirkstoffmenge und keine Verunreinigungen. Die Komplikationen des intravenösen Drogenkonsums, wie Spritzenabszesse sowie die Übertragung von Hepatitis C und B, und HIV können so vermieden werden. Die Betroffenen werden außerdem zeitlich und finanziell entlastet, Prostitution und Beschaffungskriminalität können reduziert oder vermieden werden. Der behandelnde Arzt und die psychosoziale Beratungsstelle versuchen gemeinsam mit dem Patienten, auftauchende Krisen möglichst frühzeitig zu erkennen bzw. diese im Sinne einer Krisenintervention zu bearbeiten und auf die Erhaltung des Arbeitsplatzes (Aufnahme einer Arbeit; Beginn oder Abschluss einer Ausbildung) sowie den Aufbau sozialer Kontakte außerhalb des Drogenmilieus hinzuwirken.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehende
ANFRAGE:
1. Wie viele Menschen befanden sich in den Jahren 2009, 2010 und 2011 - gegliedert nach Bundesländern - in Drogensubstitutionsbehandlung?
2. Wie hoch waren die Medikamentenkosten für Drogenersatzmedikamente - gegliedert nach Bundesländern - in den Jahren 2009, 2010, 2011?
3. Wie viele Ärzte waren - gegliedert nach Bundesländern - in den Jahren 2009, 2010, 2011 - mit der Drogensubstitutionsbehandlung befasst und wie hoch waren die Arztkosten die den einzelnen Sozialversicherungsträgern in Rechnung gestellt wurden?
4. Welche Maßnahmen setzen Sie, dass mehr Ärzte bereit sind Drogensubstitutionsbehandlungen vorzunehmen?
5. Werden im Rahmen der die Drogensubstitutionsbehandlungen die Grunderkrankungen an denen die Menschen allfällig leiden statistisch erfasst,
a. wenn ja, welche waren das in den in den Jahren 2009, 2010 und 2011 gegliedert nach Bundesländern?
b. wenn nein, warum nicht?