11780/J XXIV. GP

Eingelangt am 31.05.2012
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Finanzen

 

betreffend Gold als Risikostreuung im Portfolio der Österreichischen Nationalbank

 

Zentralbanken agieren risiko-avers. Dabei sind nicht lediglich Wechselkursschwanken und Erträge relevant, sondern auch die Beziehungen der einzelnen Anlageformen untereinander. Letztgenannter Aspekt macht Gold zum effektivsten Diversifikationsfaktor eines Portfolios. Gold wird antizyklisch gehandelt. Wirtschaftliche Krisen erhöhen typischerweise seinen Verkehrswert. Empirisch weist es den geringsten Korrelationsgrad mit anderen Anlageformen bzw. Assets auf. Derzeit bestehen an den Geld- und Finanzmärkten erhebliche Unsicherheiten. Sowohl die Federal Reserve Bank als auch die Europäische Zentralbank pumpen große Mengen an Liquidität in die Märkte. Grundlage dieser Handlungen sind oftmals politische Ziele. Etwa die Haltung Griechenlands innerhalb der Währungsunion. Das Verhalten der Zentralbanker ist trotz ihrer formalen Unabhängigkeit wesentlich von der Politik und deren Wünschen beeinflusst.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an die Bundesministerin für Finanzen folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.    Wie bewertet das BMF die Rolle von Gold als Mittel zur Risikostreuung?

 

2.    Auf welche konkret zu nennenden Grundlagen bzw. Studien beruft sich das BMF bei dieser Bewertung?

 

3.    Wie bewertet das BMF die Berechenbarkeit der FED bzw. der EZB?

 

4.    Auf welchen konkreten Annahmen beruht diese Bewertung?

 

5.    An welchen zu benennenden Experten bzw. Institutionen orientiert sich die Österreichische Nationalbank bei der Erstellung ihres Anlageportfolios?

 

6.    Spielt dabei die so genannte „re-sampled efficiency optimasation“ eine Rolle?

 

7.    Wenn ja, wie wird diese konkret angewandt?

 

8.    Wenn ja, weshalb nimmt die OeNB dennoch von Goldkäufen abstand?

 

9.    Wenn nein, weshalb kommen die Erkenntnisse nicht zum Tragen?