11872/J XXIV. GP

Eingelangt am 13.06.2012
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ANFRAGE

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

 

betreffend dringender Bedarf an Pflegeeltern

 

 

Einem jüngsten Bericht auf vorarlberg.orf.at zu Folge, würden dringend Pflegeeltern gesucht werden. „Fast alle Pflegeeltern, die der Pflegekinderdienst noch in der Hinterhand hat, wollen nur Babys aufnehmen, nicht aber ein Kleinkind oder sogar ein Schulkind, sagt Silvia Zabernigg vom Pflegekinderdienst des Vorarlberger Kinderdorfes. Außerdem melden sich seit einigen Jahren prinzipiell weniger Interessierte als früher. (…)

Für Pflegeeltern gibt es bestimmte Voraussetzungen: Gesucht werden vom Pflegekinderdienst des Kinderdorfes „bodenständige“ Menschen mit Erziehungserfahrung, Familien, die in stabilen Verhältnissen leben, Toleranz und Geduld mitbringen und einem Kind ein zweites Zuhause geben möchten. Gefragt seien Menschen, die gerne mit Kindern zusammen sind, Einfühlungsvermögen zeigen und Bindungen des Kindes zu den Kindeseltern und anderen Verwandten respektierten. Alle Familienmitglieder müssen mit der Aufnahme eines Pflegekindes einverstanden sein.

Pflegeeltern pflegen und erziehen die Kinder und sind für alle Belange der Versorgung zuständig, wie Kindergarten, Schule, Freizeit, Arzttermine, Therapien, überhaupt die gesamte Gestaltung des Alltags. Sie erhalten von der Jugendwohlfahrt Pflegegeld für die Betreuung des Kindes.“

 

 

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend folgende

 

 

 

Anfrage

 

 

  1. Wie viele Pflegekinder werden bundesweit derzeit von wie vielen Pflegefamilien betreut? (aufgegliedert auf Bundesländer)
  2. Für wie viele Pflegekinder wird derzeit ein Platz in einer Pflegefamilie gesucht? (aufgegliedert auf Bundesländer, Alter und Geschlecht der Pflegekinder)
  3. Wie viele Pflegefamilien, welche sich bereit erklärt haben Pflegekinder aufzunehmen, haben derzeit noch keine Pflegekinder zur Betreuung zugeteilt bekommen? (aufgegliedert auf Bundesländer)
  4. Wie viele Pflegefamilien wurden in den letzten drei Jahren abgewiesen? (aufgegliedert auf Bundesländer und Jahre)
  5. Was waren die Gründe für die Abweisungen?
  6. Welche Voraussetzungen müssen Pflegefamilien erfüllen, um Pflegekinder betreuen zu dürfen?
  7. Wer überprüft diese Voraussetzungen?
  8. Wie hoch ist das Pflegegeld, welches Pflegefamilien für ein Pflegekind bekommen?
  9. Wo und wie werden Pflegekinder, für welche keine Pflegeeltern verfügbar sind, und welche nicht bei ihrer Herkunftsfamilie bleiben konnten, betreut?
  10. Wie viele Pflegekinder betrifft dies aktuell? (aufgegliedert auf Bundesländer und Alter und Geschlecht der Pflegekinder)
  11. Werden österreichische Pflegekinder auch an im Ausland ansässige  Pflegeeltern zur Betreuung vermittelt?
  12. Wenn ja, wie werden diese Pflegefamilien überprüft?
  13. Wenn ja, wie viele Pflegekinder werden derzeit im Ausland betreut? (aufgegliedert auf Länder, Alter und Geschlecht der Pflegekinder)
  14. Was unternehmen Sie, um dem Mangel an Pflegeeltern entgegen zu wirken?