11886/J XXIV. GP
Eingelangt am 14.06.2012
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend „Heimische Trinkjoghurts mit 0,1%-Fett zum Abspecken?“
Am Dienstag dem 8. Mai 2012 war die Sendung „Stöckl live“, dem ORF-Schwerpunkt „Österreich speckt ab“ gewidmet. Dabei wurden einige „Lebensmittel“ an den Pranger gestellt. Dass die „Kindermilchschnitte“ betreffend Inhaltsstoffe zu den bekanntesten Werbelügen gehört ist bekannt. Der Süßwarenkonzern "Ferrero International S. A." hat dafür im Vorjahr sogar den Preis für die „dreisteste Werbelüge“ bekommen (Goldenen Windbeutel).
Wie die ORF-Sendung am 08.05.2012 jedoch gezeigt hat, möglicherweise zu Unrecht, da diese Auszeichnung auch an heimische Molkereien für deren „Trinkjoghurts“(fasten 0,1% Fett-Joghurtdrink) hätte gehen können. Am gefährlichsten sind dabei die heimischen Joghurtprodukte mit der Aufschrift 0,1%-Fett. In einer Trinkflasche dieser Produkte finden sich nämlich umgerechnet mehr als 30 Stück (!) Würfelzucker. Viele kritische Menschen denken daher, dass dies einwandfrei den Tatbestand einer „Körperverletzung“ erfüllen müsste.
Besonders nachdenklich stimmt dabei, dass die Werbung dieser Trinkjoghurts-Produkte aus den heimischen Molkereien (z.B. nöm) über die AMA auch noch mit Steuergeldern kofinanziert wird.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Gesundheit nachstehende
Anfrage:
1.
Ist die Zuckerproblematik bei diesen einheimischen
"Trinkjoghurts" mit 0,1%-Fett dem Ressort bekannt?
Welche diesbezüglichen Produktanalysen liegen dem Ressort vor?
2.
Wie gesundheitsschädlich sind aus
Sicht der Humanmedizin und der Ernährungsphysiologie derartige Produkte?
Ab welcher Menge Zucker in einem Lebensmittel kann man von „Gesundheitsschädlich“
sprechen?
3. Wird aus Sicht des Ressorts mit 30 Stück Würfelzucker in einer Flasche Trinkjoghurts mit 0,1%-Fett der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt oder liegt nur ein Irreführungstatbestand vor?
4. Ist es zulässig, dass diese einheimischen Trinkjoghurts mit 0,1%-Fett mit dieser Zuckermenge von der AMA mit Steuergeldern beworben werden?
5.
Welche Maßnahmen kann das Ressort
gegen diese Form irreführender Werbung ergreifen?
Welche Maßnahmen kann das Ressort überhaupt gegen diese bedenklichen
bzw. gesundheitsschädlichen Produkte ergreifen?
6.
Gibt es in Österreich auch
vergleichbare ausländische Produkte, die gleich oder ähnlich
bedenklich bzw. gesundheitsschädlich sind?
Wenn ja, welche?
7. Wie wird überhaupt gewährleistet, dass dieses Joghurt aus gentechnikfreier entrahmter Milch stammt?