11982/J XXIV. GP

Eingelangt am 14.06.2012
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Gesundheit

 

betreffend  mögliche Verdoppelung der Krebstoten bis 2030

 

 

Das Krebsforschungsinstitut der WHO in Lyon[1] und der diesbezügliche Artikel[2] im Fachmagazin Lancet gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Krebstoten bis 2030 verdoppeln wird.

 

Die österreichischen Medien haben diese besorgniserregende Entwicklung bereits erfasst und berichten darüber. Ein diesbezüglicher Online-Artikel, welcher auf der Seite http://www.orf.at/stories/2123248/2123246/ veröffentlicht wurde, lautet in entsprechenden Auszügen wie folgt:

 

„(…)Wissenschaftler befürchten in den kommenden zwanzig Jahren einen dramatischen Anstieg der Krebserkrankungen in der ganzen Welt. Die Zahl der Neuerkrankungen könnte bis 2030 weltweit um 75 Prozent wachsen.

(…)

Sie mahnten, dass sich sowohl wohlhabende als auch Schwellen- und Entwicklungsländer vorbereiten und effektive Präventionsmaßnahmen entwickeln müssten.

(…)

Der Grund für die Ausbreitung seien unter anderem die sich ändernden Lebensbedingungen und -gewohnheiten, so Studienleiter Freddie Bray gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Mit der Ausweitung des „typisch westlichen Lebensstils“ steige auch das Krebsrisiko. Dazu gehörten sich ändernde Ernährungsgewohnheiten, wachsende Probleme mit Fettsucht, Rauchen sowie weniger Bewegung. Auch die Tatsache, dass Frauen mit wachsendem Wohlstand immer später und immer weniger Kinder bekommen, erhöhe die Gefahr, etwa an Brustkrebs zu erkranken, sagte Bray. Ein weiterer Faktor ist das höhere Alter, das Menschen in wohlhabenden Ländern erreichen.

(…)

„Krebs ist in vielen Ländern mit hohen Einkommen schon jetzt die Haupttodesursache“, sagte Bray. In den kommenden Jahren werde sich das auf die ganze Welt ausweiten(…)“

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

ANFRAGE

 

  1. Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die besorgniserregenden Studienergebnisse im Allgemeinen?

 

  1. Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten als (Haupt-)Ursache für den Anstieg des Krebsrisikos?

 

  1. Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die damit verbundene steigende Anzahl an Adipositasfällen als (Haupt-)Ursache für den Anstieg des Krebsrisikos?

 

  1. Aufgrund des wachsenden Wohlstandes bekommen immer mehr Frauen immer später und immer weniger Kinder. Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort den Umstand, dass Studienleiter Bray darin einen Grund für eine steigende Brustkrebsrate sieht?

 

  1. Welche Maßnahmen werden im Bereich der Prävention aufgrund dieser Studienergebnisse umgesetzt?

 

  1. Wie werden diese Maßnahmen vor dem Hintergrund der geplanten Einsparungen von 3,5 Milliarden Euro finanziert?

 

  1. Welche Maßnahmen werden im Bereich der kurativen Medizin aufgrund dieser Studienergebnisse umgesetzt?

 

  1. Wie werden diese Maßnahmen vor dem Hintergrund der geplanten Einsparungen von 3,5 Milliarden Euro finanziert?

 

 



[1] http://www.iarc.fr/en/media-centre/pr/2012/pdfs/pr212_E.pdf

[2] http://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(12)70211-5/abstract