12678/J XXIV. GP

Eingelangt am 27.09.2012
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend die zukünftige Gefährdung der Lebensmittelversorgung durch Biotreibstoff

 

 

Umweltminister Nikolaus Berlakovich gab an, dass der an Österreichs Tankstellen erhältliche Biosprit aus inländischen Agrarrohstoffen gewonnen werde. Täglich gehen durchschnittlich 15 Hektar landwirtschaftlicher Fläche verloren. Entweder für Bauprojekte, Infrastruktur oder durch Naturkatastrophen. Diese Fläche entspricht der Betriebsgröße eines durchschnittlichen österreichischen Bauernhofes. Langfristig erscheint, bei Berücksichtigung der stetigen Wachstumsraten der Mobilität, die Versorgung mit Biotreibstoff aus inländischer Produktion nicht möglich.

 

Einerseits ist die Zweckmäßigkeit von E10 per se umstritten. Andererseits ist die Einfuhr von Agrarrohstoffen aus Regionen wie Afrika oder teilweise Südamerika unter menschlichen Gesichtspunkten nicht zu vertreten.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Wie groß werden die Flächen (anzugeben in Hektar) sein, die zur Erzeugung von Agrarrohstoffen jeweils in den nächsten fünf Jahren verwendet werden?

 

2.    Welcher absolute und prozentuelle Anteil der geernteten Agrarrohstoffe wird zur Erzeugung von Biotreibstoffen verwendet werden?

 

3.    Wie kann ausgeschlossen werden, dass unter diesen Bedingungen die Importe von Futtermitteln und Nahrungsmitteln nicht zunehmen werden müssen?

 

4.    Beabsichtigt das Ministerium, sollte es bei der Erzeugung von Agrarrohstoffen zu Engpässen kommen, zu verhindern, dass Substitute aus von Nahrungsmittelknappheit betroffenen Weltregionen importiert werden?


5.    Wenn ja, wie konkret?

 

6.    Wenn nein, weshalb nicht?

 

7.    Wie kann ausgeschlossen werden, dass in von Nahrungsmittelknappheit betroffenen Regionen nicht von Nahrungsmittel- auf spezielle Agrarrohstoffproduktion zum Zwecke der späteren Verarbeitung zu Biotreibstoffen umgestellt wird?