1286/J XXIV. GP

Eingelangt am 11.03.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

betreffend „Vollziehung der Fertigpackungsverordnung im Jahr 2008“

Mit der AB 4339/XXIII.GP vom 30.06.2008 wurden die Fragen der Abg. Mag. Maier und
GenossInnen zur Anfrage „Vollziehung der Fertigpackungsverordnung“ beantwortet. Zum
harmonisierten Berichtswesen in Europa gab es folgende Antwort:

Die Zusammenarbeit samt Informationsaustausch der zuständigen Stellen findet unverändert im
Rahmen der WELMEC statt. Ein EU-weit harmonisiertes Berichtswesen wird angestrebt;
Kooperationen ergeben sich im Anlassfall. Mitteilungen über festgestellte Produktmängel aus
den Mitgliedstaaten erfolgen in gravierenden Fällen und werden weiterverfolgt.“

Die Richtlinie 2007/45/EG ist bereits beschlossen und soll aus Sicht des Ressorts in Kürze durch
eine Novelle der Fertigpackungsverordnung in österreichisches Recht umgesetzt werden.
Sie enthält keine neuen, sondern vereinfacht bestehende Regelungen. Die in RL 75/106
enthaltenen Wertereihen waren mit wenigen Ausnahmen nicht verbindlich, daher wurden von den
Mitgliedstaaten zahlreiche Ausnahmen zugelassen. Weiters unterliegen schon bisher viele in
Form von Fertigpackungen vertriebene Produkte keiner Beschränkung der Nenninhalte. Die
gemäß Preisauszeichnungsgesetz verpflichtende Kennzeichnung des Grundpreises ermöglicht
dem Verbraucher auch im Nebeneinander unterschiedlicher Packungsgrößen einen
kostenbewussten Einkauf.“


Bedauerlicherweise wurde in der letztjährigen AB bei den Beanstandungen der Eichbehörden nur
auf Produktgruppen verwiesen und nicht die konkreten Produkte genannt - im Gegensatz zum
Berichtswesen in Deutschland. Dort gibt es dazu noch Informationen über die Probenanzahl pro
Produkt und wie oft die bei Messungen die Füllmengen bei einzelnen Proben unterschritten
wurden.

Aus systematischen Gründen werden dieselben - aber auch weitere - Fragen wieder gestellt, um
die aktuellen Zahlen und Informationen für das Jahr 2008 zu erhalten.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie
und Jugend nachstehende

Anfrage:

1. Wie viele Beschwerden von österreichischen KonsumentInnen und UnternehmerInnen
(MitbewerberInnen) sind im Jahr 2008 bei den Eichämtern wegen nicht ausreichend gefüllter
Fertigverpackungen bzw. Flaschen erhoben worden?

Wenn ja: Wie viele Überprüfungen von KonsumentInnen beanstandeten Fertigverpackungen
oder Flaschen wurden aufgrund dessen durch die zuständigen Eichämter durchgeführt
(Aufschlüsselung auf Eichämter)?

Wie viele Überprüfungen davon erbrachten eine Bestätigung der Beschwerden?
Wie viele und welche Mängel wurden dabei festgestellt (Aufschlüsselung auf die einzelnen
Eichämter)?

Wurden daraufhin behördliche Nachprüfungen bei den jeweiligen inländischen Verpackungs-
bzw. Abfüllbetrieben durchgeführt?
Wenn nein, weshalb nicht?
Wenn ja, was ergab die Nachprüfung?

2.   Wurde nach Beanstandung von nichtösterreichischen Fertigverpackungen bzw. abgefüllten
Flaschen eine Verständigung der zuständigen Eichbehörde des Verpackungs-, Abfüll- bzw.
Herstellungslandes durchgeführt?

Wenn nein, weshalb nicht?


3.   Wie oft hat die Eichbehörde im Jahr 2008 gemäß § 63 Abs. 2 Eichgesetz gegen
Straferkenntnisse oder Einstellungsverfügungen der Bezirksverwaltungsbehörden berufen
(Aufschlüsselung auf Jahre und Bundesländer)?

Zu welchen Ergebnissen führten diese Berufungen?
Wie viele Verfahren sind insgesamt noch offen?

4.          Wie viele Personen waren 2008 mit der Kontrolle von Fertigverpackungen bzw. Flaschen nach
der FPVO betraut?

5.          Wie viele sind 2009 damit betraut?

6.          Wie viele Betriebe wurden 2008 auf Einhaltung der Bestimmungen nach der FPVO überprüft
(Ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter)?

7.        Wie viele Betriebe sollen 2009 überprüft werden?
Wie sieht der Jahreskontrollplan aus?

8.        Wie viele Fertigverpackungen bzw. Flaschen wurden nach der FPVO im Jahr 2008 in
Österreich kontrolliert (Ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter, sowie
jeweils nach: flüssige Lebensmittel, nichtflüssige Lebensmittel, Erzeugnisse in offenen
Packungen sowie fertig abgepackte Produkte unterschiedlicher Inhaltsmengen)?

9.        Wie viele Fertigverpackungen bzw. Flaschen sollen 2009 kontrolliert werden?
Wie sieht der Jahreskontrollplan aus?

 

10.    Wie viele Fertigverpackungen mit unterschiedlichen Füllmengen wurden im Jahr 2008
kontrolliert (Ersuche um Aufschlüsselung auf die einzelnen Eichämter)?

11.    Wie viele Fertigverpackungen mit unterschiedlichen Füllmengen sollen im Jahr 2009
kontrolliert werden? Wie sieht der Jahreskontrollplan für 2009 aus?


12.    Wie viele Anzeigen wurden im Zuge der Fertigverpackungskontrollen bzw. von
Flaschenkontrollen nach festgestellten Übertretungen von Bestimmungen des Maß- und
Eichgesetzes und der FPVO wurden im Jahr 2008 getätigt (Ersuche um Aufschlüsselung auf
die einzelnen Eichämter)?

13.    Wie viele und welche Strafen bzw. sonstige Sanktionen wurden im Jahr 2008 in Österreich
durch die Bezirksverwaltungsbehörden verhängt (Ersuche um Aufschlüsselung auf Jahre und
die einzelnen Eichämter)?

14.    Welche Produkte (und Produktgruppen) waren in den Jahren 2007 und 2008 von
Beanstandungen, Anzeigen etc. nach der FPVO besonders getroffen (Ersuche um
Aufschlüsselung auf Jahre sowie Produkte und Produktgruppen)?

15.    In wie vielen Fällen (Proben) wurde bei den Kontrollen bzw. Messungen von
Fertigpackungen und Flaschen 2007 und 2008 eine Abweichung von der Nennfüllmenge
bzw. dem Nennvolumen festgestellt (Ersuche um Aufschlüsselung auf Jahre, Produkte sowie
Produktgruppen)?

16.    In wie vielen Fällen (Proben) wurden 2007 und 2008 die maximale Minusabweichung
überschritten (Ersuche dabei um Produktangaben)?

17.    Wo sehen Sie derzeit die größten Probleme bei der Vollziehung bzw. Kontrollen des MEG
bzw. FPVO?

18.    Wann soll nun die Richtlinie 2007/45/EG in Österreich tatsächlich umgesetzt werden?
Welche Änderungen sind geplant?