13178/J XXIV. GP

Eingelangt am 30.11.2012
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ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend mysteriöses Ableben des Brigadiers Albrecht

Brigadier Gernot Albrecht war in seiner Zeit als stellvertretender Kommandant der Landeverteidigungsakademie ins Visier des Abwehramtes des Bundesministeriums für Landesverteidigung geraten. Auslöser waren nicht genehmigte Kontakte zum damals an der russischen Botschaft in Wien akkreditierten Militärattaché. Im Zuge diese Ermittlungen wurde bekannt, dass das Ehepaar Albrecht, sie galten als konservativ und bekannten sich als praktizierende Katholiken, regelmäßigen Kontakt mit dem russischen Militärattaché und dessen Gattin pflegte. Treffen fanden unter anderem in einer Wohnung in Baden bei Wien statt. Auch in der Bundesrepublik Deutschland wurde der Herr Brigadier wegen bedenklicher Kontakte, die er gemeinsam mit russischen Militärangehörigen zu Personen der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg hatte, auffällig.

Trotz aufrechterhaltener Fassade des konservativen Ehemanns und des vermittelten Eindrucks eine harmonische und glückliche Ehe zu führen, wurden zahlreiche außereheliche Affären zu Frauen aus dem östlichen Nachbarstaaten Ungarn, Tschechien, Slowakei... bekannt. Des Weiteren inserierte er in einschlägigen pornographischen Publikationen, in denen unter anderem Fotos seines erigierten Penis zum Zeitpunkt der Ejakulation erschienen. Darüber hinaus wurden Briefe bekannt, die intime homosexuelle Kontakte bewiesen. In der Militärakademie Wiener. Neustadt stand Brigadier Albrecht ein eigenes Zimmer als "Liebesnest" zur Verfügung.

Nachrichtendienstliche Verfehlungen konnten Albrecht zum damaligen Zeitpunkt nicht nachgewiesen werden. Dennoch wurde der Lebenswandel von Albrecht als hohes Gefährdungspotential für die Institution der Landesverteidigungsakademie und damit des Bundesministeriums für Landesverteidigung bewertet.

Nachdem Brigadier Albrecht bei seiner Befragung, welche von der zuständigen Abteilung gegen den ursprünglichen Willen des damaligen Leiters des Abwehramtes durchgesetzt wurde, sowohl die nicht genehmigten Kontakte zum russischen Militärattaché wie auch seine außerehelichen Kontakte zugegeben hatte, wurde die sofortige Abberufung seiner Person von seinem Arbeitsplatz vorgenommen. Zusätzlich wurden vertiefte nachrichtentechnische Ermittlungen vorgeschlagen.

Etwa ein Jahr später wurde Brigadier Albrecht mit allen Ehren in den Ruhestand versetzt. Im Jahr 2002 wurde der Akt „Geh.Abw/98-Sonderoperation Dürer“ an den Abteilungsleiter Obst Mag. Dopler übergeben, der letztlich den Akt bereinigen und schließen ließ. Einige Jahre später wurde der Akt von der damaligen Amtsleitung (Brigadier Deutsch, Brigadier Iby und Obst Dopler) neuerlich bearbeitet.

Vor einigen Jahren wurde Brigadier Albrecht auf einem Autobahnrastplatz in der Bundesrepublik Deutschland tot aufgefunden.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

ANFRAGE

1. Wann genau ist Brigadier Gernot Albrecht verstorben?

2. Wurde eine Obduktion durchgeführt?

3. Wenn nein, warum nicht?

4. Wenn ja, wurde Fremdeinwirkung ausgeschlossen?

5. Wo genau wurde Brigadier Albrecht tot aufgefunden?

6. Wer war dafür verantwortlich, dass Brigadier Albrecht in der Militärakademie ein eigenes Zimmer für seine "Schäferstündchen" bekam?

7. Welche Inhalte hatten die Gespräche, die Brigadier Albrecht mit dem russischen Militärattaché führte?

8. Warum wurden nach der Abberufung von Brigadier Albrecht als stellvertretender Kommandant der Landesverteidigungsakademie nicht weiter ermittelt, ob es nachrichtendienstliche Verfehlungen gegeben hat?

9. Gab es eine diesbezügliche Weisung durch das Landesverteidigungsministerium?

10. Wann genau wurde der Akt von Mag. Obst. Doppler geschlossen?

11. Was wurde bereinigt?

12. Wurde Mag. Obst. Doppler jemals dazu befragt?

13. Wenn nein, warum nicht?

14. Wenn ja, wann?