13283/J XXIV. GP

Eingelangt am 06.12.2012
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Anfrage

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend offene Fragen zum Fall Kührer

 

Der APA649 vom 5.Dezember 2012 konnte entnommen werden:

„Fall Kührer - Neuerliche Festnahme des Verdächtigen

Utl.: DNA-Spuren durch Hautschuppenanalyse auf verkohltem

      Deckenfragment gefunden =

  Korneuburg/Wien (APA) - Wende im Fall Julia Kührer: Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BK) ist ein bereits 2011 Verdächtigter am Mittwoch neuerlich festgenommen worden. Die Ermittlungen ergaben, dass eine Verbindung zwischen dem 51-Jährigen und dem Opfer bestanden haben muss: An einem verkohlten Deckenfragment, das sich bei der Leiche der fünf Jahre vermissten 16-Jährigen befand, wurde mittels Hautschuppenanalyse die DNA des Mannes gesichert.

   Aufgrund dieser durch ein Sachverständigengutachten gelieferten Beweise wurde der Verdächtige gegen 18.00 Uhr an seiner Wohnadresse in Wien festgenommen. Er wurde Mittwochabend noch einvernommen, teilte das BK in einer Aussendung mit.

   Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, sprach auf APA-Anfrage von einer nochmals verfeinerten Untersuchung, wodurch die DNA des 51-Jährigen mittels Hautschuppenanalyse entdeckt wurde. Das entsprechende Gutachten sei Ende der Vorwoche eingelangt. Der aktenführende Staatsanwalt werde morgen, Donnerstag, an der Vernehmung des Mannes teilnehmen.

   Die Schülerin aus Pulkau im Weinviertel war seit 27. Juni 2006 abgängig gewesen. Am 30. Juni 2011 wurden ihre sterblichen Überreste in einem Erdkeller in Dietmannsdorf 3, Bezirk Hollabrunn aufgefunden. Unmittelbar danach wurde der Grundstückseigentümer wegen dringenden Tatverdachtes festgenommen. Aufgrund der damaligen Beweislage wurde er jedoch nach 48 Stunden vom Haftrichter entlassen, zumal keine Verbindung zwischen ihm und dem Opfer nachgewiesen werden konnte. Er bestritt einen Zusammenhang und gab an, jemand anderes müsse die Leiche in seinem Erdkeller abgelegt haben.

   Seitens der Staatsanwaltschaft Korneuburg hieß es in der Folge, der Mann bleibe verdächtig. Die Ermittlungen wurden fortgesetzt. So wurde u.a. nach den Käufern von Decken jenes Fabrikats gesucht, in welches das Mädchen eingewickelt war - allerdings erfolglos, wie erst am Dienstag bekannt gegeben wurde.“

 


 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende

 

Anfrage:

 

  1. Warum wurden erst jetzt DNA Spuren (Hautschuppen) auf dem genannten Deckenfragment gefunden?
  2. Wurde das genannte Deckenfragment sofort 2011 auf DNA Spuren untersucht?
  3. Wenn nein, warum nicht?
  4. Wurden die DNA Spuren erst jetzt ausgewertet?
  5. Wenn ja, warum?
  6. Standen diesbezüglich 2011 nicht die notwendigen Mittel für die DNA Analyse zur Verfügung?
  7. Warum wurde ab August 2012 versucht die 276 Käufer der Decken zu ermitteln?
  8. War im August 2012 die besagte DNA Spur noch nicht bekannt?
  9. Wenn nein, warum nicht?
  10. Wurde die genannte Decke vor August 2012 nicht untersucht?
  11. Wenn nein, warum nicht?
  12. Wer war für die Untersuchung der Decke zuständig?
  13. Wenn die DNA Spuren im August schon bekannt waren, warum wurden diese nicht sofort ausgewertet anstatt den neuen Ermittlungsansatz, die Käufer der Decke zu finden, zu wählen?
  14. Hat es mehrere Untersuchungen auf DNA Spuren auf dem Deckenfragment gegeben?
  15. Wenn ja, warum?
  16. Wenn ja, zu welchen Zeitpunkten?
  17. Warum kam es nicht gleich 2011 zu der genannten „verfeinerten Untersuchung“?
  18. Wer war dafür verantwortlich?
  19. Wann wurde die „verfeinerte Untersuchung“ angeordnet?
  20. Werden normalerweise bei Untersuchungen nach DNA Spuren Hautschuppen übersehen bzw nicht wahrgenommen?
  21. Wenn ja, warum?