13832/J XXIV. GP
Eingelangt am 31.01.2013
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ANFRAGE
des Abgeordneten KO Strache, Dr. Strutz
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend politisch motivierte Verzögerung des Einsatzes zur Katastrophenhilfe in Kärnten
Der
Zeitung „Kurier“ vom 10.11.2012 konnte entnommen werden:
„Groteske
um Rekruten-Einsatz
Unwetterkatastrophe. Einsatzplanungen mit Berufssoldaten lösten
innenpolitische Kontroverse aus.
Am Montag wurde nach schweren Verwüstungen in Teilen Kärntens
Zivilschutzalarm ausgelöst. Die Schwerpunkte lagen in den Bezirken
Klagenfurt-Land, Völkermarkt und Wolfsberg. Die Schlammlawinen lösten
aber auch in den Führungsetagen des Bundesheeres schwere Irritationen aus.
Seit Donnerstag sind 40 Pioniersoldaten der Villacher Rohrkaserne im Einsatz. Darunter
sind 28 Grundwehrdiener, die im Juli eingerückt sind. Vorher gab es aber
Überlegungen, diesen politisch sensiblen Einsatz im Vorfeld der
Volksbefragung zur Wehrpflicht-Abschaffung nicht mit Rekruten, sondern mit
Kadersoldaten durchzuführen.
Diese Planungsaktivitäten blieben selbst den Kärntner Landesspitzen
nicht verborgen. So hat Landeshauptmann Gerhard Dörfler "ein
verdichtetes Gerücht" erreicht, wonach "höchste
militärische Stellen" den Rekruteneinsatz verhindern wollten.
Dörfler zum KURIER: "Da hätte ich mit Sicherheit protestiert,
denn das wäre ein Skandal." Der Kärntner ÖVP-Chef Gabriel
Obernosterer vermutet in einer parlamentarischen Anfrage, dass Verteidigungsminister
Norbert Darabos als Befürworter einer Berufsarmee persönlich Einfluss
genommen habe. Darabos -Sprecher Stefan Hirsch widerspricht dem vehement:
Über den Einsatz der Truppen sei vor Ort entschieden worden.
"Vor Ort" bedeutet in diesem Fall im Kommando der 7.
Jägerbrigade mit Sitz in Klagenfurt. Dort gab es tatsächlich
Überlegungen, nur sogenannte "Kadereingreifkräfte" zu
entsenden - obwohl eine präsente Pionierkompanie mit ausreichend
ausgerüsteten Rekruten bereit stand.
Die Suche nach geeigneten Kaderleuten gestaltete sich schwierig. Deshalb wurde
auch bei anderen Verbänden eine Umfrage gestartet, ob dort Kaderleute mit
einer Motorsägen-Ausbildung (siehe links) zur Verfügung stünden.
Die gab es aber nicht.
Marschbefehl
Davon
kam der Landstreitkräftekommandant in Graz, Generalleutnant Günter
Höfler, Wind. Der befahl dem Brigadekommando umgehend, den präsenten
Rekrutenverband in Marsch zu setzen. Denn diese seien nicht nur gut
ausgebildet, sondern auch viel kostengünstiger als ein Berufsverband.
Brigadier Thomas Starlinger, Kommandant der 7. Jägerbrigade, bestreitet
aber politische Motive. Es wäre nur darum gegangen, die
zweckmäßigsten Verbände an die richtigen Einsatzorte in Marsch
zu setzen. Das wäre bei einer Vermurung am Loiblpass eine Einheit mit
schweren Baumaschinen und Kadersoldaten gewesen. Und bei der anderen Einheit
handelte es sich um einen Motorsägenzug, der aus Rekruten bestand.
Starlinger: "Das waren reine Stabsentscheidungen, da hat sich niemand
eingemischt."“
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
Anfrage