13933/J XXIV. GP

Eingelangt am 06.02.2013
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Johannes Hübner

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten

 

betreffen die Entführung eines Österreichers im Jemen

In der Zeitung „Kurier“ vom 15.1.2013 war unter dem Titel „El Kaida erpresst Österreich“ folgendes zu lesen:

Jetzt wird die Befreiung des 26-jährigen Österreichers Dominik N. aus der Geiselhaft im Jemen höchst kompliziert. Für Sicherheitsexperten deutet vieles darauf hin, dass der Arabistik-Student aus Wien und ein finnisches Paar von ihren Entführern an die Terrororganisation El-Kaida verkauft worden sind. Das Außenministerium hält sich – wie in diesen Fällen international üblich – dazu und zu Lösegeldforderungen bedeckt.

Die drei Europäer wurden, wie berichtet, am 21. Dezember in der Hauptstadt Sanaa von Bewaffneten verschleppt. Anfangs schien die Affäre einigermaßen unter Kontrolle zu sein. Jemenitische Sicherheitsbehörden orteten die Entführten bei einem aufrührerischen Stamm in der Region Khawlan nahe Sanaa. Eine Einigung schien möglich.

Am Dienstag meldete aber die Nachrichtenagentur Reuters, dass die Geiseln an Mitglieder des El-Kaida-Terrornetzwerkes verkauft wurden – und zitiert dazu eine Aussage des jemenitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi. Das klinge glaubhaft, sagt ein internationaler Terrorexperte, der schon bei der Befreiung von österreichischen Geiseln beteiligt war, zum KURIER.“

 

In der Krone vom 28. 1.2013 war unter dem Titel „Sorge um Student wächst nach Armee-Offensive“ folgendes zu lesen:

 

„Die jemenitische Armee ist am Montag nach Agenturberichten in Al- Manaseh in der Provinz Al- Baidha gegen mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks Al- Kaida vorgegangen. Es soll drei Tote und zahlreiche Verletzte gegeben haben. Die Aktion sei gestartet worden, nachdem eine regionale Al- Kaida- Gruppe Forderungen abgelehnt habe, drei entführte Europäer - unter ihnen befindet sich auch der 26- jährige Student Dominik N. - freizulassen, zitierte die Agentur Reuters einen Regierungsvertreter.“

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten nachstehende

 

Anfrage:

 

1.    Waren oder sind derzeit zusätzliche österreichische Beamte vor Ort?

2.    Waren diese in die Vorbereitung der erwähnten Militäraktion eingebunden?

3.    Wurde oder wird mit den Entführern über ein Lösegeld verhandelt?

4.    Wurde erwogen, Entführungsopfer mit Sondereinsatzkräften des Jagdkommandos zu befreien?

5.    Wäre der Jemen bereit gewesen, eine solche Kommandoaktion zuzulassen?

6.    Wie oft gab es in der Vergangenheit Fälle, bei denen Österreichische Staatsbürger im Jemen entführt wurden?

7.    Wie gestalten und aktualisieren Sie Reisewarnungen für die Länder, wo Entführungen stattfinden?