1411/J XXIV. GP

Eingelangt am 17.03.2009
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner

und anderer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Volkskundemuseum Wien

 

Laut Medienberichten wird derzeit an mittel- und langfristigen Lösungen für das Volkskundemuseum Wien, Palais Schönborn in Wien-Josefstadt gearbeitet.

 

Seit Jahren befindet sich das zukünftige Schicksal dieses Museums in einem „Schwebezustand“, da sowohl die räumliche Situation, als auch die Finanzierung dieser Kulturinstitution gefährdet ist. Derzeit soll zwar eine Lösung der baulichen Mängel am barocken Palais Schönborn überlegt werden, Kosten und Finanzierung sind aber nach wie vor ungeklärt.

 

Die bauliche Mängelliste ist lang:

-          das Dach ist undicht

-          die Gesimse fallen ab

-          wertvolle Bücher und Dokumente in den Regalen haben Wasserschäden

 

Gegenwärtig sollen zwei Alternativkonzepte verfolgt werden, die sich auf Bestand und Identität dieser Kulturinstitution nachhaltig auswirken:

·        eine Sanierung des barocken Palais Schönborn und der Verbleib des Volkskundemuseums an diesem Standort

·        eine Fusion des Volkskundemuseums mit dem Völkerkundemuseums und eine Übersiedlung der Exponate in die Hofburg.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur nachfolgende

 

Anfrage:

 

  1. Welchen kulturpolitischen und damit auch identitätsstiftenden Wert messen Sie als ressortzuständige Bundesministerin der „Institution Volkskundemuseum“ in Österreich insgesamt zu?
  2. Welche inhaltlichen, organisatorischen und finanziellen Mittel wurden insgesamt seit 1988 für Museen und Einrichtungen, die sich der Volkskunde widmen, durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und allfällige Vorgängerressorts eingesetzt?

 

  1. Wie verteilen sich diese inhaltlichen, organisatorischen und finanziellen Mittel durch den Bund auf die einzelnen Museen und Einrichtungen?
  2. Welche inhaltlichen, organisatorischen und finanziellen Mittel wurden seit 1988 insbesondere für das Volkskundemuseum Wien durch den Bund aufgewendet?
  3. Welche inhaltlichen, organisatorischen und finanziellen Mittel wurden seit 1988 für andere in der Bundeshauptstadt Wien beheimatete Museen und Einrichtungen, die sich der Volkskunde widmen, durch den Bund aufgewendet?
  4. Wie beurteilen Sie die derzeitige Diskussion betreffend „Sanierung“ oder „Fusionierung“ im Zusammenhang mit dem Volkskundemuseum Wien und seinem zukünftigen Standort?
  5. Welche kulturpolitischen, sammlungsspezifischen und museumspädagogischen Konzepte werden durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in der derzeitige Diskussion betreffend „Sanierung“ oder „Fusionierung“ im Zusammenhang mit dem Volkskundemuseum Wien und seinem zukünftigen Standort einem Entscheidungsprozess zu Grunde gelegt?
  6. Welche Gespräche gab und gibt es in der derzeitige Diskussion betreffend „Sanierung“ oder „Fusionierung“ im Zusammenhang mit dem Volkskundemuseum Wien mit der Stadt Wien als Eigentümer des barocken Palais Schönborn?
  7. Welche inhaltlichen, organisatorischen und finanziellen Mittel wurden seit 1988 durch Wien als Gebietskörperschaft im Sinne eines kooperativ verstandenen Bundesstaates für das Volkskundemuseum Wien geleistet?