1412/J XXIV. GP
Eingelangt am 17.03.2009
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A N F R A G E
des Abgeordneten Ing. Christian Höbart und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend Entwicklung der Jugendarmut in Österreich
Laut Berichten in den österreichischen Medien der letzten Tage und Wochen kam es im Jahre 2008 zu einem dramatischen Anstieg der Jugendarmut in Österreich.
So wird berichtet, daß von den rund 1,7 Millionen Kindern und Jugendlichen in Österreich laut neuesten Studien über 90.000 Kinder von manifester Armut betroffen sind. Außerdem wachse jedes zehnte Kind in unserem Land in einem Haushalt auf, der sich bei der Ernährung einschränken muß. Bei fünf Prozent der Kinder könnten sich die Eltern das Anschaffen von neuer Kleidung oder das regelmäßige Heizen nicht mehr leisten. Eine halbe Million Kinder habe zudem keine Möglichkeit, zumindest eine Woche im Jahr gemeinsam mit der Familie auf Urlaub zu fahren.
Auch die zunehmende Verschuldung Jugendlicher durch einfache Finanzierungsmöglichkeiten ohne ausreichenden Konsumentenschutz besonders im Bereich der neuen Medien und der Kommunikation wird in den Medien thematisiert.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister folgende
Anfrage:
1. Liegen Ihnen Statistiken oder Studien zur Armutsentwicklung besonders unter der Gruppe der österreichischen Jugendlichen vor?
2. Wenn nein, warum nicht?
3. Wenn ja, wie viele Jugendliche sind tatsächlich von manifester Armut betroffen?
4. Wenn ja, welche Statistiken oder Studien liegen Ihnen im einzelnen vor, in denen Jugendarmut thematisiert wird?
5. Wenn ja, gibt es eine regionale Aufschlüsselung, in welchen Gebieten Österreichs Jugendliche besonders von Armut bedroht sind?
6. Wie bewerten Sie die Entwicklung der Jugendarmut in Österreich und sehen Sie dringenden Handlungsbedarf in diesem Politikfeld?
7. Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen der ebenfalls steigenden Jugendkriminalität und der Jugendarmut?
8. Wenn ja, was gedenken Sie zu tun, um dieser Entwicklung entgegenzutreten?
9. Wenn nein, warum nicht?
10. Welche Maßnahmen sind durch die Regierung geplant um die zunehmende Jugendarmut einzudämmen?
11. Liegen Ihnen Statistiken oder Studien zur Verschuldungsentwicklung bei österreichischen Jugendlichen vor?
12. Wenn nein, warum nicht?
13. Wenn ja, welche Statistiken und Studien liegen Ihnen im einzelnen vor, in denen die zunehmende Verschuldung von Jugendlichen thematisiert wird?
14. Wie bewerten Sie den derzeitigen Konsumentenschutz für Jugendliche, insbesondere im Bereich des mobilen Telephonierens und der Finanzierung von Konsumgütern?
15. Welche Maßnahmen zur Verbesserung des Konsumentenschutzes besonders jugendlicher Konsumenten sind durch die Regierung geplant?
16. Ist eine Überarbeitung der bestehenden Exekutionsordnung für Jugendliche geplant?
17. Wenn nein, warum nicht?