1439/J XXIV. GP
Eingelangt am 20.03.2009
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Anfrage
der Abgeordneten Kunasek, Dr. Fichtenbauer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend Truppenübungsplatz Aualm
Auf der Homepage des ORF Salzburg war am 28. Jänner 2009 folgender Artikel zu lesen:
„Aualm: Keine Zukunft für Truppenübungsplatz
Die Salzburger
Offiziersgesellschaft und der Milizverband appellieren am Mittwoch erneut an
Verteidigungsminister Norbert Darabos, den Truppenübungsplatz Aualm im
Lammertal zu erhalten. Dort stößt der Appell aber auf taube Ohren.
Vorteile für Militär, Polizei und Justizwache
Die Initiative
für den Fortbestand des Truppenübungsplatzes Aualm und die Lammertaler
Gemeinden verweisen vor allem auf die Vorteile des Übungsareals für
Militär, Polizei, Justizwache, aber auch für Bergrettung oder Rotes
Kreuz.
All diese Einsatzorganisationen könnten auf der Aualm bei St. Martin ihre
Aus- und Fortbildung absolvieren. Zeitraubende und teure Fahrten zum
Truppenübungsplatz nach Hochfilzen wären damit überflüssig.
"Haben keinen weiteren Bedarf"
Das Bundesheer
hat den Schießbetrieb auf der Aualm bereits seit längerem eingestellt.
Michael Bauer, der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums erteilt der
Salzburger Initiative eine klare Absage:
"Wir haben keinen weiteren Bedarf an diesem Übungsplatz, das ist
eines von vielen Ergebnissen der Bundesreformkommission, das nach sehr langer
und wissenschaftlicher Untersuchung zustande gekommen ist."
"Der Truppenübungsplatz Hochfilzen bietet für uns die optimalen
Voraussetzungen, wo wir auch mit allen Kalibern schießen können. Der
Truppenübungsplatz Aualm ist ein Pachtgrund und wir sind gerade im
Prüfungsverfahren, wie und in welcher Form wir diese Pacht wieder
beenden", erklärt Michael Bauer.
Übungsplatz von Kloser St. Rupert gepachtet
Es komme auf keinen
Fall in Frage, dass man den Betrieb auf der Aualm weiter fortsetzt, meint
Bauer. "Wir wollen uns von diesem Übungsplatz trennen, wir
benötigen ihn für den Ausbildungsbedarf nicht mehr."
Das Bundesheer hat das Übungsgelände Aualm vom Bischofshofener Kloster
St. Rupert gepachtet. Voraussetzung für die Rückgabe ist, dass das
verseuchte Gelände entsprechend gesäubert und saniert wird. Die
Kosten sollen jetzt durch ein Gutachten erhoben werden.“
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
Anfrage:
1. Welche Gründe führten zum Entschluss den Truppenübungsplatz aufzugeben?
2. Welche genauen Kosten fallen jährlich für diesen Truppenübungsplatz an?
3. Welches Einsparungspotential bietet sich durch das Aufgeben dieses Truppenübungsplatzes?
4. Welchen Wert hat die Alpinliegenschaft im Lammertal (Barackenlager), welche jetzt auf der Homepage der SIVBEG zum Verkauf avisiert ist?
5. Gibt es andere Truppenübungsplätze in Salzburg?
6. Wenn ja, welche?
7. Wenn nein, wohin müssen die Truppen zum Üben ausweichen, aufgegliedert auf die einzelnen militärischen Standorte und Verbände in Salzburg und die zu nutzenden Übungsplätze?
8. Wie verlängert sich die Anfahrtszeit für die jeweiligen Verbände zu den anderen Truppenübungsplätzen, aufgegliedert auf die einzelnen militärischen Standorte und Verbände in Salzburg und die zu nutzenden Übungsplätze?
9. Welche zusätzlichen Kosten für Übungen werden jährlich durch das Aufgeben dieses Truppenübungsplatzes und der damit verbundenen Notwendigkeit auf andere weiter entfernte Truppenübungsplätze ausweichen zu müssen entstehen?
10. Wie lautet das Ergebnis des erwähnten Prüfungsverfahrens?
11. Ist es korrekt, dass bei Rückgabe der Aualm der Urzustand wieder herzustellen ist und somit das Gelände entsprechend gesäubert und saniert werden muss?
12. Wenn ja, wie hoch sind die Kostenschätzungen dafür?
13. Welches Ergebnis brachte das erwähnte Gutachten bezüglich der Kosten?
14. Was passiert mit dem bis jetzt dort dienstversehenden Personal?
15. Warum führt Ihr Pressesprecher die Ergebnisse der Bundesheerreformkommission als Grund für die Aufgabe des Truppenübungsplatzes an, wo doch weit wichtigere Ergebnisse der Reformkommission, wie zum Beispiel die Höhe des Landesverteidigungsbudgets, weder beachtet noch umgesetzt werden?