14437/J XXIV. GP
Eingelangt am 17.04.2013
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Anfrage
der Abgeordneten Judith Schwentner, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend gesundheitliche Gefahren durch Aluminiumverbindungen
Ein am 21.11.2012 auf ORF2 und am 13.03.2013 auf ARTE ausgestrahlter Dokumentarfilm mit dem Titel „Die Akte Alu“ verweist, so wie das Buch des Medizinjournalisten Bert Ehgartner mit dem Titel „Dirty Little Secret“, auf mögliche gesundheitliche Risiken bei der Verwendung von Aluminiumverbindungen in Deodorants, Medikamenten und Impfstoffen. Es gäbe immer mehr Belege für einen Zusammenhang zwischen Aluminium und dem Auftreten zahlreicher Krankheiten wie Alzheimer, Knochenschäden oder Brustkrebs.
In den USA gelten Antitranspirants oder Antiperspirants, deren Aluminiumsalze die Schweißdrüsen beeinflussen, daher nicht wie bei uns als Kosmetika, sondern als Arzneimittel. Die in schweißhemmenden Deodorants verwendeten Aluminiumsalze stehen unter dem Verdacht, die Körperzellen zu schädigen. Ein Forscherteam an der Universität Genf hat herausgefunden, dass das Aluminiumchlorid, das in die Brustzellen gelangt, die Zellen so verändert, wie dies auch zu Beginn einer Krebserkrankung beobachtet werden kann.
Auch in Impfstoffen, die direkt in den menschlichen Körper injiziert werden, finden sich oftmals Aluminiumverbindungen. Obwohl Aluminium in Impfstoffen schon sehr lange als Hilfsstoff verwendet wird, sei über dessen konkrete Wirkungsweise (die Toxikologie sowie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln) relativ wenig bekannt.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
1) Wie ist es derzeit für KonsumentInnen ersichtlich, wie hoch der
Gehalt von Aluminiumsalzen in Kosmetikprodukten, insbesondere in Deodorants
ist?
2) Ist bei Kosmetikprodukten, insbesondere bei Deodorants eine über
die derzeit übliche Information durch eine Auflistung der Inhaltsstoffe nach dem INCI-System hinausgehende
Kennzeichnungspflicht von Aluminiumsalzen angedacht, wie zB ein gesonderter Warnhinweis,
dass Aluminiumsalze im Produkt enthalten sind?
3) Würden Sie einen Warnhinweis befürworten, dass Kosmetikprodukten
und insbesondere Deodorants mit Aluminiumsalzen nicht auf frisch rasierte oder
verletzte Haut aufgetragen werden sollten?
4) Unterstützen Sie die Forderung der französischen
Behörden an die EU den Aluminiumanteil in Kosmetikprodukten auf einen
Anteil von maximal 0,6 Prozent zu reduzieren?
5) Ist bei Arzneimitteln eine über die derzeit übliche
Information im Beipackzettel hinausgehende Kennzeichnungspflicht von
Aluminiumverbindungen, angedacht, wie zB ein gesonderter Warnhinweis, dass
diese Produkte nicht über einen längeren, genau zu definierenden
Zeitraum, eingenommen werden dürfen, angedacht?
6) Welche, mit öffentlichen Geldern, finanzierte Studien laufen
derzeit zur Erforschung der Wirkung der Alu-haltigen Zusätze in
Nahrungsmitteln, Kosmetikprodukten, Impfstoffen und Medikamenten im
menschlichen Körper?
7) Gibt es derzeit mit öffentlichen Geldern finanzierte Studien
spezielle zur Erforschung der Wirkung von Aluminium im menschlichen
Körper, insbesondere zum Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Deodorants
mit Aluminiumsalzen?
8) Gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die einen Zusammenhang zwischen Aluminium und Brustkrebs oder anderen Erkrankungen vermuten lassen?
9) Ist die Entwicklung und das Angebot von Aluminium-freien Impfstoffen ein Anliegen, für das Sie sich einsetzen? Falls ja, was tun Sie konkret?