1459/J XXIV. GP

Eingelangt am 25.03.2009
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Substitutionstherapien

 

 

 

In Österreich haben Drogensucht und Erkrankungen im Zusammenhang mit Drogen-konsum in den letzten Jahren ständig zugenommen. So ist die Heroinabhängigkeit eine schwere Erkrankung, die oft mit einer Reihe anderer Krankheitsbilder wie Persönlichkeitsstörungen, Angst und Depression einhergeht. Aufgrund ihres Konsumverhaltens birgt diese Krankheit auch für die Allgemeinheit - besonders bei intravenöser Anwendung - große Gesundheitsrisiken. Man denke hier etwa an die Verbreitung von übertragbaren Krankheiten wie Tuberkulose oder HIV inklusive AIDS. Zudem stellen die mit der Abhängigkeit verbundene Beschaffungskriminalität und der illegale Handel mit Drogen eine weitere Gefahr für die Allgemeinheit dar.

 

Die Abhängigkeit von Opiaten ist aber die einzige Abhängigkeit, bei der eine Therapie mit Medikamenten möglich ist. Drogensubstitution, d.h. die Drogenersatz-therapie, ist die Behandlung von Drogensüchtigen mit legalen Ersatzdrogen; Substitutionstherapien werden in Österreich weit rund 20 Jahren eingesetzt. Die Ersatzsubstanzen werden dabei in der Regel unter Aufsicht oral (durch den Mund) eingenommen.

 

 

Dazu stellen die unterfertigen Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

ANFRAGE

 

 

1.      Wie viele Menschen sind in Österreich derzeit drogenabhängig?

 

2.      Wie viele Menschen sind in Österreich drogenabhängig und kommen für eine Therapie mit Substitutionsmitteln in Frage?

 

3.      Wie viele Menschen sind in Österreich drogenabhängig und führen derzeit eine Therapie mit Substitutionsmitteln durch?

 

4.      Wie viele dieser Personen sind während der Therapie erwerbstätig?

 

5.      Wie viele drogenabhängige Personen sind derzeit in einem österreichischen Gefängnis inhaftiert und wie viele davon führen eine Substitutionstherapie durch?

 

6.      Wie viele Ärzte, aufgeschlüsselt nach Bundesländern, betreuen jeweils wie viele Drogenabhängige, die eine Substitutionstherapie durchführen?

 

7.      Welche Medikamente kommen in Österreich derzeit bei Substitutionstherapien zur Anwendung?

 

8.      Mit welchen Maßnahmen versuchen Sie mehr Drogenabhängige zu einer Therapie zu bewegen?

 

9.      Wie lange dauert es derzeit im Schnitt, bis ein Abhängiger mit einer Therapie beginnen kann und von welchen Faktoren ist die Wartezeit abhängig?

 

10. Wie viele Personen suchen zwar um eine Therapie an, beginnen diese aber aufgrund der teilweise sehr langen Wartezeit nicht?

 

11. Wie viele Personen sind in den letzen 3 Jahren in der Zeit zwischen dem Ansuchen um eine Therapie und den Beginn der Therapie aufgrund ihrer Sucht gestorben?

 

12. Wie lange dauert im Schnitt derzeit in Österreich eine Therapie mit Substitutionsmitteln?

 

13. Wie erfolgreich sind Substitutionstherapien, d.h. wie viele Personen kommen durch eine Substitutionstherapie dauerhaft von Drogen los?

 

14. Wie verhindern Sie den Missbrauch von Substitutionsmitteln?