14724/J XXIV. GP

Eingelangt am 14.05.2013
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Ing. Lugar, Markowitz

und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend mögliche Gefahren aus der Verwendung von Aluminium in Drogerie- und Arzneiwaren sowie im Lebensmittelbereich

 

Einem Zeitungsbericht der Kleinen Zeitung vom 12.3.2013 mit dem Titel „Aluminium- ein ganz heißes Eisen“ zufolge gehen von der Verwendung von Aluminium in Medikamenten, Drogeriewaren sowie im Lebensmittelbereich Gefahren für die menschliche Gesundheit aus.

 

Das Metall störe 200 bekannte Körperfunktionen. Es verursache oder begünstige Alzheimer, Allergien, andere Autoimmunerkrankungen und Brustkrebs: Es würde in Deos bzw. Anti-Schwitz-Produkten verwendet. Aluminium verschließe die Hautporen. Brustkrebs und Tumore bildeten sich dann vermehrt in der Gegend, wo es angewendet würde, zum Beispiel um die Achselhöhlen. Bei Alzheimer-Patienten seien in zerstörten Hirngeweben hohe Anteile an Aluminium-Ionen festgestellt worden. In der Umkehr schließt man auf eine Schadwirkung des Metalls. Allergien gegen Lebensmittel könnten dann entstehen, wenn sie in Verbindung mit Aluminium gegessen werden. Ein Zusammenhang mit Auto-Immunerkrankungen wird diskutiert. Säurehaltige Lebensmittel wie Fruchtsäfte, Rhabarber und Sauerkraut würden bei Aufbewahrung in Alu-Geschirr hohe Mengen des Metalls herauslösen und so verstärkt im Organismus aufgenommen werden. Wissenschaftler am AKH hätten herausgefunden, wenn Frauen in der Schwangerschaft Aluminium haltige Kautabletten gegen Magenübersäuerung (zB "Talcid") nehmen, dass die Kinder eher zu Allergien neigen. Frankreich gehe dazu über, bei Alu haltigen Impfstoffen insbesondere für Kleinkinder nach Alternativen zu suchen.

 

Der Autor hinterfragt außerdem finanzielle Naheverhältnisse und damit die Unbefangenheit der Professoren, die dem Metall seine Unbedenklichkeit bescheinigen: Ganze Uni-Institute würden "von einflussreichen Lobbys finanziert", "unabhängige Forschung blockiert".

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Gesundheit nachstehende


 

ANFRAGE:

 

 

  1. Sind Ihnen diese Berichte bekannt?

 

  1. Sind die Berichte dem Gehalt nach richtig? Insbesondere:
    1. über den Zusammenhang von Aluminium und Alzheimer;
    2. über den Zusammenhang von Aluminium und Brustkrebs;
    3. über den Zusammenhang mit Allergien und Autoimmunerkrankungen, insbesondere auch hinsichtlich von schwangeren Frauen genommenen Aluminium haltigen Kautabletten (zB "Talcid").
    4. Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Wie viele Erkrankungen bzw. Ausbrüche von a) Alzheimer, b) Brustkrebs, c) Allergien und d) sonstigen Auto-Immunerkrankungen zählen wir seit 1980 jährlich in Österreich?

 

  1. Wie viele und welche aktuell in Österreich zugelassenen Arzneiwaren enthalten Aluminium? (Name, Wirkungsbereich des Medikaments, Menge des enthaltenen Aluminiums)

 

  1. Sind für Aluminium in Medikamenten Grenzwerte definiert? Wie lauten diese? Wann und auf Grundlage welcher Forschung und Gutachten werden diese definiert? Wann wurden die Grenzwerte zuletzt aktualisiert?

 

  1. Wer forscht aktuell a) in Österreich und b) in Europa nach den Gefahren und Nebenwirkungen sowie nach Alternativen zu der Verwendung von Aluminium?

 

  1. Wie ist das BMG in diese Forschungen eingebunden? Lassen Sie sich regelmäßig über den Forschungsfortschritt berichten? Wenn ja, wie lauten die neuesten Ergebnisse? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Ist sichergestellt, dass die Forschungen sowie die Übernahme der gewonnenen Erkenntnisse in die Rechtspraxis und Vollziehung objektiv und unbeeinflusst von Interessenträgern erfolgt? Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Gibt es bei Deos und Anti-Schwitz-Produkten Alternativen zu Alu haltigen Erzeugnissen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wie breit werden jene schon verwendet, und warum werden Alu haltige Produkte noch verkauft?

 

  1. Ist sichergestellt, dass die möglichen Gesundheitsgefahren aus Aluminium den Menschen bekannt gemacht werden? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht?

 

  1. Ist sichergestellt, dass in Beipackzetteln zu Medikamenten und Drogeriewaren sowie auf den Verpackungen von Alu-Geschirr und Alu-Folie auf die möglichen Gefahren einer langfristigen Anwendung oder bestimmten Verwendungsweise (wie zB Aufbewahrung von Apfelsaft oder Sauerkraut) hingewiesen wird?