14797/J XXIV. GP

Eingelangt am 22.05.2013
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Markowitz, Ing. Lugar

und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Dolmetscher für gehörlose Menschen in österreichischen Spitälern

 

Man geht davon aus, dass in Österreich rund 10.000 Menschen gehörlos und bis zu 500.000 hörbehindert sind.

Gehörlose Menschen müssen ihren Alltag anders organisieren als Hörende und stoßen dabei tagtäglich an ihre Grenzen. Ohne die Verwendung technischer Geräte oder die Unterstützung von Dolmetschern wäre ihr Leben viel schwerer.

Dolmetscher müssen von den Gehörlosen „gebucht“ werden und somit sind die beeinträchtigten Personen gezwungen, tief in die Tasche zu greifen.

Ein großes Problem stellt die Kommunikation in Spitälern dar. Nicht jedes Spital in Österreich verfügt über Dolmetscher und so sind gehörlose Menschen oft dazu gezwungen, weite Strecken auf sich zu nehmen, um ohne Verständigungsprobleme behandelt zu werden.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

ANFRAGE:

 

  1. Wie viele Menschen sind derzeit in Österreich gehörlos? Wie viele sind hörbeeinträchtigt?

 

  1. Gibt es in jedem Spital Österreichs bereits mindestens eine Person des Personals, welche der Gebärdensprache mächtig ist und diese Fähigkeit, wenn notwendig, auch einsetzen kann?

a)    Wenn nein, in welchen Spitälern gibt es Dolmetscher bzw. Personen die der Gebärdensprache mächtig sind und in welchen nicht?

 

  1. Gibt es bei der Ausbildung von Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten bereits die Möglichkeit die Gebärdensprache zu erlernen?

a)    Wenn ja, in welchem Ausmaß erfolgt die Ausbildung?

b)    Wenn nein, warum gibt es noch kein solches Angebot?

 

4.    Planen Sie das Erlernen der Gebärdensprache verpflichtend in der Ausbildung des Pflegepersonals oder der Ärzte zu verankern? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wann und wie?


5.    Wie hoch wären die Mehrkosten, wenn man in der Ausbildung der verschiedenen gesundheitlichen Berufe ein Angebot zum Erlernen der Muttersprache hätte?

 

6.    Wie hoch wären die Mehrkosten, wenn man in jedem Spital in Österreich mindestens einen eigenen Gebärdensprachen-Dolmetscher anstellen würde?