14831/J XXIV. GP

Eingelangt am 22.05.2013
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Carmen Gartelgruber

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend die zukünftigen Belastungen der Bevölkerung von Angath – steigender Lärm und Abgase durch einen geplanten Autobahnparkplatz- und Raststättenausbau sowie durch den Bau einer offene Bahntrasse statt Untertunnelung

 

 

Die Inntal Autobahn durchschneidet in Angath den historischen Ortskern und liegt höher als der Ort. Rund 300 Angather Familien sind massiv vom Autobahnlärm und von Abgasen betroffen.

Diskussionen bezüglich verbesserter Lärmschutzmaßnahmen gibt es seit langem, geschehen ist bislang nichts. Anstelle von Lärmschutzmaßnahmen wird es durch einen geplanten Ausbau der bestehenden Autobahnraststätte samt einem Mehr an Parkplätzen sowie zu einer offenen Streckenführung im Zuge der Ausbaumaßnahmen bei der Bahn in Zusammenhang mit dem Projekt Brenner Basistunnel zu einer Verschlechterung bei der Lärm- und auch Abgas-Situation kommen.

Umweltschutzverbesserungsprogramm auf der Tauernautobahn bzw. Lärmschutz-maßnahmen am Knoten Steinhäusl beweisen, dass Lärmschutzmaßnahmen auch in schwierigen Geländeverhältnissen sehr wohl möglich sind und folglich Tirol in Bezug auf Lärmschutzmaßnahmen an der Inntalautobahn zweitklassig behandelt wird.

Der gegen den Willen der Gemeinde geplante Rastplatzausbau im Bereich Angath wird zu einen massiven zusätzlichen Belastung der Anrainer führen; durch die Entfernung eines bewaldeten Gebietes kommt der Lärm vom Rastplatz direkt nach Angath.

Weiters wurden im Zuge einer Sanierung der Autobahn im Bereich Angath die Stahlleitschiene durch Betontrennwand ersetz. Darüber, inwieweit dies eine der Ursachen für die gestiegene Lärmbelastung der Bevölkerung ist, gibt es bislang keinerlei Auskünfte.

Verstärkt werden die Sorgen der Anrainer insbesondere in Bezug auf Lärm durch geplante Änderungen der Trassenführung in Zusammenhang mit dem Bau der Unterinntaltrasse im Zuge des Baus des Brenner Basistunnels. Hier soll es bei der BBT-Zulaufstrecke nach derzeitigen Planungen im Bereich des Rastplatzes zu einer oberirdischen Trassenführung kommen. An eine Einhausung ist derzeit offensichtlich nicht gedacht.


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

 

Anfrage

 

1.    Jeweils wann und durch wen wurden im Bereich Angath in den letzten 5 Jahren Lärmmessungen durchgeführt?

2.    Zu welchem Ergebnis haben diese Lärmmessungen geführt?

3.    Welcher Anteil am Lärm ist auf den Straßenverkehr insgesamt bzw. die Inntal Autobahn im Speziellen zurückzuführen?

4.    Wie ist der derzeitige Stand bzgl. des geplanten Rastplatzausbaus im Bereich Angath?

5.    Wann ist der geplante Baubeginn für dieses Projekt?

6.    Wurde dieses Projekt mit der Gemeinde abgestimmt?

7.    Wenn ja, wann hat die Gemeinde ihre Zustimmung gegeben?

8.    Wenn nein, warum agiert man gegen den Willen der massiv betroffenen Gemeinde?

9.    In welcher Form wurden die Auswirkungen des Austausches der Stahlleitschiene durch Betontrennwand auf die Lärmbelastung der betroffenen Anrainer untersucht und zu welchem Ergebnis ist man dabei gekommen?

10. Welche Lärmschutzmaßnahmen sind in den nächsten 3 Jahren im Bereich Angath geplant?

11. Inwieweit ist in diese Planungen von Lärmschutzmaßnahmen die Gemeinde Angath einbezogen?

12. Inwieweit wird es durch aktuelle Umplanungen bei der Unterinntaltrasse in Zusammenhang mit dem Bau des Brenner Basistunnels zu einer geänderten Streckenführung im Bereich Angath, insbesondere zu einer offenen Streckenführung anstelle einer Untertunnelung, kommen?

13. Wie wird eine geänderte, d.h. zukünftig offene, Streckenführung zu einem weiteren Anstieg der Lärmbelastung der Bevölkerung führen?

14. Inwieweit ist an eine Einhausung der Bahntrasse als Lärmschutzmaßnahme gedacht?

15. Welche Lärmschutzmaßnahmen sind in den nächsten Monaten bzw. im Zuge eines Raststättenausbaus und der Parkplatzerweiterung geplant?