15024/J XXIV. GP
Eingelangt am 11.06.2013
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ANFRAGE
der Abgeordneten Ing. Lugar
und Kollegen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend EU-Verordnung bezüglich der Zulassung von Glufosinat
Das Herbizid Glufosinat soll laut neuer Verordnung der EU-Kommission bis zum November 2013 nicht mehr auf dem europäischen Markt zugelassen werden, da das Herbizid für Säugetiere extrem gesundheitsschädigend ist. Die EU-Verordnung ist in all ihren Teil verbindlich und gilt in allen Mitgliedsstaaten.
In einem Online-Artikel vom 23.5.2013 der EU-Koordination des Deutschen Naturschutzrings heißt es:
„Glufosinat
wirkt fortpflanzungsschädigend und fällt deshalb in die Gruppe
besonders gefährlicher Pestizide. Studien haben herausgefunden, dass der
Wirkstoff die Entwicklung des Gehirns vermindert und Verhaltensstörungen
hervorruft. Die EU-Pestizidgesetzgebung hat vorgeschrieben, es bis zum
September 2017 nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen.
[…] Bayer bietet das Herbizid auf dem globalen Markt in Kombination mit
gentechnisch verändertem Saatgut an, unter anderem Raps, Reis und Mais. Da
die Nutzpflanzen tolerant gegen den Wirkstoff sind, können die Landwirte
das Pestizid in großen Mengen anwenden ohne den Pflanzen zu
schaden.“
Die Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit oekonews.at berichtete ebenfalls am 20.5.2013 von der neuen Verordnung:
„BAYER bietet das Herbizid auf dem globalen Markt in Kombination mit gentechnisch verändertem Saatgut an, u.a. Raps, Reis, Zuckerrüben, Mais, Soja und Baumwolle. Da die Pflanzen tolerant gegen den Wirkstoff sind, haben die Landwirt/innen die Möglichkeit, das Pestizid in großen Mengen zu verwenden, ohne die Nutzpflanze zu schädigen. Mit einem Weltmarktanteil von rund 20% ist Bayer CropScience der zweitgrößte Pestizidhersteller der Welt.“
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
ANFRAGE:
1. Wann gedenken Sie, dieses Herbizid vom österreichischen Markt zu nehmen?
2. Befürworten Sie eine weitere Verzögerung mit Anwendungsbeschränkungen oder werden Sie sich rasch für den Verbot von Glufosinat einsetzen? Wenn nein, warum nicht?
3. Glufosinat schädigt die Nutzpflanze zwar nicht, jedoch kann es bei Menschen und Säugetieren zu Missbildungen kommen und die Entwicklung des Gehirns und das Verhalten beeinträchtigen.
a. Liegen Ihnen Studien dazu vor, wenn ja welche?
b. Wurden in Österreich bereits Studien dazu veröffentlicht? Wenn ja, bitte wann und in welchen Medien oder wissenschaftlichen Datenbanken?
c. Wenn nein, womit begründen Sie diesen „Wissensrückstand“ im internationalen Vergleich?