15071/J XXIV. GP

Eingelangt am 12.06.2013
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Anfrage

 

des Abgeordneten Alois Gradauer

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten

 

betreffend Botschafts-Residenz von Namibia in Wien Grinzing  

 

 

Österreich gibt jährlich rund 800 Millionen Euro für Projekte in den ärmsten Ländern der Welt aus, so auch für den afrikanischen Staat Namibia. Die Regierung dieses Landes dürfte aber gar nicht so schlecht bei Kasse sein, denn auf einem der teuersten Bauplätze in Wien, nämlich in Grinzing, entstand eine Pracht-Residenz für die Botschaft.

Das Gebäude befindet sich in der Feilergasse 15 gleich neben dem Peter-Alexander-Platz. Namibia hat das alte Presshaus aus dem Jahr 1572 zu einer wahren Luxus-Immobilie umbauen lassen. Anrainer wundern sich nicht nur darüber, dass ein angebliches Dritte-Welt-Land im Ausland regelrechte Paläste für ihre diplomatischen Vertreter errichtet, sondern auch über die Baugenehmigungen, die hier offenbar locker vergeben wurden. Namibias Residenz in Döbling ist kein Einzelfall: Selbst in Peking, wo zum Beispiel die österreichische Botschaft in einem recht bescheidenen Haus untergebracht ist, fällt beim Queren des Botschaftsviertels auf, dass die ärmsten Länder immer mit den prächtigsten Palästen protzen.

 

 

In diesem Zusammenhang ergeht an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten folgende

 

 

Anfrage:

 

 

  1. Wurde Namibia in den letzten zehn Jahren von Österreich finanziell unterstützt?

  1. Wenn ja, welche Summe aus der Entwicklungszusammenarbeit ging in den letzten zehn Jahren an Namibia?

 

  1. Welche finanziellen Mittel sind indirekt nach Namibia geflossen – etwa im Rahmen von EZA-Mitteln der Europäischen Union?