15154/J XXIV. GP

Eingelangt am 14.06.2013
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Podgorschek

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Finanzen

betreffend Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer

 

 

Im Strategiebericht des zum Bundesfinanzrahmengesetz 2013 – 2016 werden die erwarteten Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer mit 500 Millionen Euro ab 2014 angegeben (S. 17.).

 

Verschiedene Medienberichte stellen diese Zahlen sowie die Einführung ab 2014 jedoch in Frage:

 

"Finanztransaktionssteuer verzögert sich

Bis in allen elf Ländern Einstimmigkeit über Vorschläge herrscht, kann es noch längern dauern.

Die in Österreich und zehn anderen europäischen Staaten geplante Finanztransaktionssteuer kann laut Informationen des Wirtschaftsmagazins "Focus" nicht wie erhofft zum 1. Januar 2014 in Kraft treten. Der Grund: Der vorher notwendige Abstimmungsprozess wird dafür zu lange dauern, so das Magazin unter Berufung auf Insider der EU-Kommission.

Die in Europa geplante Finanztransaktionssteuer könnte später kommen als gedacht. Nach Angaben der Bundesregierung dürfte der Prozess „noch eine Weile andauern“. Daran dürfte auch das deutsche Bundesfinanzministerium nichts ändern, die alle Beteiligten zur Eile drängen.

 

Einstimmige Zustimmung in allen Details notwendig

Die Steuer soll auf Aktien- und Derivategeschäfte eingehoben werden. Die EU-Kommission arbeitet derzeit Vorschläge für die Erhebung der Steuer aus. Die beteiligten Staaten müssen allerdings diesen Vorschlägen in allen Details einstimmig zustimmen, schrieb der "Focus". Das sei so schnell nicht mehr zu schaffen.

 

Schäuble hat Einnahmen für 2014 bereits aus Planung gestrichen

Der Diskussionsprozess befindet sich laut dem Sprecher des deutschen Finanzministeriums immer noch auf einem rein technischen Niveau der Ratsarbeitsgruppe und kann noch eine Weile andauern. Das Finanzressort von Minister Wolfgang Schäuble habe deshalb bei den Planungen für den


Finanzhaushalt 2014 keine Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer berücksichtigt." (Format, 03.06.2013; http://www.format.at/articles/1323/942/359482/ finanztransaktionssteuer)

 

Sowohl die Ausgestaltung als auch der Zeitpunkt der Einführung und damit die zu erwartenden Steuereinnahmen sind deswegen ungewiss.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Finanzen nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Wie kamen Sie zu der ursprünglichen, im Strategiebericht festgehaltenen Einschätzung, dass die Finanztransaktionssteuer 500 Millionen Euro jährlich an Einnahmen einbringen würde? (Bitte um detaillierte Angaben zu den Berechnungen)

2.    Wurden die Budgetplanungen dahingehend berichtigt, dass für das Jahr 2014 keine Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer zu erwarten sind?

3.    Wenn ja, welche budgetären Auswirkungen hat dieser Ausfall?

4.    Wenn nein, warum nicht?

5.    Wenn nein, warum rechnen Sie weiterhin mit Einnahmen aus der Finanztranskationssteuer?