15555/J XXIV. GP

Eingelangt am 10.07.2013
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Anfrage

 

 

der Abgeordneten Christiane Brunner, Freundinnen und Freunde an den/die Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Europaweiter Schutz vor Luftverschmutzung

 

BEGRÜNDUNG

 

Luftschadstoffe wie Feinstaub, bodennahes Ozon oder Stickstoffdioxid schädigen die menschliche Gesundheit, die Vegetation und Ökosysteme. Jedes Jahr sterben 420.000 EU Bürgerinnen und Bürger vorzeitig aufgrund von Luftverschmutzung. Laut Umweltbundesamt sind in Österreich 4,2 Millionen Menschen von erhöhter Feinstaubbelastung betroffen. In Österreich werden laut den aktuellen Berichten der Bundesregierung die Immissionsgrenzwerte für Ozon, Stickstoffdioxid und Feinstaub regelmäßig überschritten.

Der grenzüberschreitende Schadstofftransport über Landesgrenzen ist ein wesentlicher Faktor für die hohe Immissionsbelastung in Österreich, vor allem im Osten. „Deswegen sind Initiativen und Vorschriften über die Emissionen von Luftschadstoffen auf europäischer Ebene von großer Bedeutung“ (S.63 IG-L Bericht).

Die EU Kommission überprüft von 2011 bis 2013 die Thematische Strategie zur Luftqualitätspolitik aus dem Jahr 2005 und hat angekündigt, neue (strengere) Zielwerte für die bereits erfassten Schadstoffe sowie erstmals auch Emissionsvorgaben für Feinstaub PM2,5 vorzuschlagen. Eine der inhaltlichen Grundlagen für die Überprüfung der Kommission sind laut IG-L Bericht (S.64) „bilaterale Konsultationen Kommission – Mitgliedsstaaten“. Am 22. April war dieses Thema auf der Tagesordnung des informellen Umweltministerrats, an dem auch die Kommission teilnahm. Die diesbezüglichen Empfehlungen aus dem 10. Umweltkontrollbericht (S.50) sind wie folgt:


 

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1)    Welche Position vertreten Sie im Zusammenhang mit der Überprüfung der EU-Luftqualitätspolitik?

2)    Welche Position haben Sie bei der Diskussion über die EU-Luftreinhaltepolitik beim informellen Umweltministerrat am 22. April 2013 vertreten?

3)    Sind sie der Ansicht, dass die Kommission strengere Emissions- und Immissionszielwerte vorschlagen soll, um Österreich besser vor dem Schadstofftransport aus Nachbarländern zu schützen? Um eine detaillierte Darstellung ihrer Position in Hinblick auf die einzelnen Luftschadstoffe (NOX, PM10, NO2, etc.) wird gebeten.

4)    Wenn ja, wie haben sie sich konkret dafür eingesetzt?

5)    Wenn nein, warum nicht?

6)    Sind Sie der Ansicht, dass es in Österreich für die Erfassung der Belastungen durch Feinstaub flächendeckend Messstellen für PM2,5 braucht, sowie erste Erfassungen von PM0,1, da von diesen kleinen Partikeln die größte Gesundheitsgefährdung ausgeht?

7)    Wenn ja, welche konkreten Schritte werden Sie für die Erfassung der Belastungen durch Feinstaub flächendeckend Messstellen für PM2,5 sowie eine erste Erfassungen von PM0,1 unternehmen?

8)    Wenn nein, warum nicht?