1710/J XXIV. GP
Eingelangt am 20.04.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend unzumutbare Verkehrs- und Umweltbelastung im Zusammenhang mit Zuckerrübentransporten
Im Zuge des EU-Beitritts war es ein Vorschlag der österreichischen Delegation für den Bereich Landwirtschaft, das Netz an Rüben-Sammelplätzen auszudünnen. Dahinter stand das betriebswirtschaftliche Interesse der Agrana, das Rohmaterial von möglichst wenig Plätzen abholen zu müssen. Nachdem die ehemaligen Übernahmeplätze (auch fast neue mit Bahnanschluss) stillgelegt und neue Rübenübernahmeplätze mit Nur-Straßenanschluss gebaut worden waren, ist das Übernahmesystem für die Agrana zwar billiger geworden. Die Bäuerinnen und Bauern haben jedoch massive Nachteile aus diesem Deal, denn sie müssen größere Entfernungen zu den Sammelplätzen zurücklegen und in größere Anhänger investieren. Die Allgemeinheit hat einen mehrfachen Schaden davon: ein belastendes Verkehrsaufkommen mit einen höheren Schadstoffausstoß und eine gestiegene Unfallhäufigkeit entlang der Transportrouten mit sämtlichen Folgekosten – und all dies mit Steuergeldern gefördert im Rahmen des „Umstrukturierungsprogramms für Investitionen in Zuckerrübensammelzentren“.
Die Grünen haben auf diese für Mensch und Umwelt fragwürdige Entwicklung wiederholt hingewiesen, so etwa bereits in den Anfragen 42/J und 43/J der Abg. Petrovic, Freundinnen und Freunde zu Beginn der XXII. (!!) GP, ohne dass es Veränderungen zum besseren gegeben hätte.
Ein besonderer Schildbürgerstreich war es, im Zuge der Konzentration eine Rübendeponie nach Prellenkirchen zu verlegen – einem Ort mit ohnehin schon besonderer Verkehrsbelastung und ohne Schienenanbindung. Die 40-Tonnen-LKWs werden durch zahlreiche Ortschaften zum Lagern geführt, um danach aus Kostengründen zur Verarbeitung wieder über dieselbe Route zurück und in die Slowakei transportiert zu werden. Insbesondere für die vom Verkehr betroffenen Bürgerinnen und Bürger entsteht dadurch eine unerträgliche und sinnlose Belastung.
Da es sich bei der Verkehrs- und Umweltbelastung mitnichten um eine Privatangelegenheit der Firma „Agrana“ handelt, ist auch Ihre diesbezügliche aktuelle Anfragebeantwortung 872/AB grob unzureichend.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: