1722/J XXIV. GP
Eingelangt am
21.04.2009
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Anfrage
der Abgeordneten Bgm.
Gerhard Köfer und
Kollegen und
Kolleginnen
An den Bundesminister für Finanzen
betreffend Ökoprämie („Verschrottungsprämie" bzw. „Schrottprämie")
Die in
Deutschland als „Abwrackprämie" bezeichnete
„Verschrottungsprämie" (Ökoprämie)
wurde dort anfangs als großer Erfolg gefeiert und sogar verlängert.
Mittlerweile mehren sich
aber aus Deutschland
die Meldungen über Betrugsfalle. So sollen angeblich inzwischen
bereits über 1000 Altautos nach Afrika verschifft statt verschrottet
worden sein. Der vom
stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
Wilfried Albishausen in diesem Zusammenhang
- laut www.orf.at vom 17. April 2009 -
geäußerten
Forderung nach zusätzlichen Kontrollen in Häfen und
unangekündigten
Überprüfungen von Schrottplätzen und Recyclingstationen
schlossen sich inzwischen auch
deutsche Politiker an.
Die
„Kronen Zeitung" (Ausgabe vom Samstag, den 18. April 2009, S. 10)
griff die deutsche
Medienberichterstattung
zu den Betrugsfällen auf und stellt die Frage, ob solche
Machenschaften - wie die der deutschen
Schrott-Mafia — auch in Österreich denkbar seien.
Ernüchternd fällt die Analyse der „Kronen Zeitung"
aus, die wie folgt lautet: „Auch in
Österreich boomt die Nachfrage nach der Ökoprämie ungebremst.
Zwar müssen
Schredderbetriebe einen Verwertungsnachweis ausstellen - aber was
tatsächlich mit den
Autos passiert, kontrolliert niemand! Trotzdem glaubt Reinhold Mitterlehner
nicht, dass
einige Pkw mit falschen Fahrzeugpapieren in Osteuropa landen."
Wirtschaftsminister
Mitterlehner im O-Ton: „Natürlich kann man auch in Österreich
diese kriminellen
Machenschaften rund um die Ökoprämie nicht gänzlich
ausschließen. Aber: Bisher wurde
noch kein einziger Betrieb des Betruges
überführt. Und das bleibt hoffentlich auch weiterhin
so!" (Kronen Zeitung vom 18. April 2009, S. 10)
Da Sie, Herr
Finanzminister, laut Ökoprämiengesetz mit der Vollziehung dieses
Bundesgesetzes
betraut sind, stellen die Unterfertigten an Sie folgende
Anfrage:
1. Stimmen Sie
mit Ihrem Regierungskollegen Wirtschaftsminister Mitterlehner überein,
dass „man auch
in Österreich diese kriminellen Machenschaften rund um die
Ökoprämie nicht gänzlich ausschließen" kann?
2. Welche
Maßnahmen setzen Sie bzw. wollen Sie setzen, um einen möglichen
Missbrauch
hintanzuhalten?
3.
Ist,
wie von Importeuren, Händlern und Autofahrerklubs bereits gefordert,
an eine
Verlängerung
bzw. Aufstockung der derzeit auf 30.000 Altautos beschränkte Ökoprämienaktion oder zumindest an eine
Änderung derselben im Sinne der
Reservierung und damit Loskoppelung
vom Datum der Anmeldung gedacht? (Wenn
Verlängerung bzw. Aufstockung oder Änderung erfolgt, bitte
genaue Angabe in
welcher Form?; Wenn es zu keinerlei
Veränderung kommt, bitte genaue Begründung
warum nicht?)