1816/J XXIV. GP
Eingelangt am 24.04.2009
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Anfrage
des Abgeordneten Mario Kunasek
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend mangelhafte Ausrüstung für Soldaten im Schnee- und Lawineneinsatz
Aufgrund der Witterungsbedingungen in der Obersteiermark zum Jahresbeginn 2009 (bis Ende März / Anfang April) waren zahlreiche Ortschaften von Schneemassen eingeschlossen, Straßen gesperrt, schweren Schneemassen auf Hausdächern und zahlreiche Lawinenabgänge in Eisenerz, Präbichl sowie bis auf die Eisenbahnschienen bei Wald am Schoberpaß. Aufgrund der Gefahr der hohen Lawinenwarnstufe im obersteirischen Raum stellte das JgB 18 gemäß Befehl des MilKdo ST einen Lawineneinsatzzug zusammen. Laut Information von Angehörigen der Truppe verfügt dieser Zug nicht über eine genügende Anzahl von Tourenski. Angeblich reichen die vorhandenen Tourenski nur für rund die Hälfte der Soldaten. Diese Tourenski sind auch schon in die Jahre gekommen und angeblich ca. 20 Jahre alt oder älter mit komplett veralteten Bindungen, welche eine Gefährdung für die Soldaten darstellt, da sich dieses Bindungen nur im Falle eines Sturzes in eine Richtung öffnet. Bei den dazugehörenden Tourenskischuhen wurden Soldaten gebeten ihre eigenen zu nehmen, da die erforderlichen Schuhgrößen nicht vorhanden wären. Schneeschuhe sind zwar vorhanden aber auch nicht in der benötigten Anzahl für einen Lawineneinsatzzug. Die Ausrüstung mit Lawinensuchgeräten („Lawinenpiepser“), die veraltert sind und deren Technik auch schon in die Jahre gekommen und nicht mehr immer zuverlässig ist, wäre erneuerungsbedürftig.
Ein möglicher Einsatz hätte in Situationen erhöhter Schnee- und Lawinenlage jederzeit stattfinden können, von Professionalität ohne guter moderner Ausstattung und Ausrüstung kann aber sicherlich nicht die Rede sein. Es ist sicher der Falsche Weg bei den Lawineneinsatzzügen zu sparen, denn das Gefährdet die Sicherheit und das Leben unserer Soldaten.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung folgende
Anfrage:
1. Wann wurde der genannte Lawineneinsatzzug des JgB 18 abgestellt?
2. Wie viele Soldaten gehören diesem insgesamt an?
3. Gehören bzw. gehörten diesem Lawineneinsatzzug auch Grundwehrdiener an?
4. Wenn ja, wie viele?
5. Wie ist der Ausrüstungsstand dieses Lawineneinsatzzuges mit Alpingerätschaften (Auflistung)?
6. Ist es richtig, dass die Tourenski teilweise 20 Jahre und älter sind?
7. Ist geplant, demnächst neue Tourenski anzuschaffen?
8. Wenn ja, wie viele?
9. Wenn nein, warum nicht?
10. Ist es richtig, dass für den Lawineneinsatzzug des JgB 18 zu wenige Tourenski zur Verfügung stehen?
11. Wenn ja, wie erklären Sie sich diesen untragbaren Zustand?
12. Ist es richtig, dass die Bindungen teilweise eine Gefahr für die Sicherheit der Soldaten darstellen?
13. Ist geplant, demnächst neue Bindungen anzuschaffen?
14. Wenn ja, wie viele?
15. Wenn nein, warum nicht?
16. Ist es richtig, dass Soldaten teilweise gebeten werden, private (!) Tourenskischuhe zu verwenden?
17. Warum sind nicht ausreichend Tourenskischuhe in den benötigten Schuhgrößen vorhanden?
18. Gibt es innerhalb des ÖBH weiterer Lawineneinsatzzüge dieser Art?
19. Wenn ja, wie viele (Aufgegliedert nach Standorten)?