2009/J XXIV. GP

Eingelangt am 11.05.2009
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr.Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

 

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend die aktuelle Pandemie-Gefahr

 

 

 

Seit Tagen wird in den Medien nur noch über eine neue Grippeepidemie und die großen Gefahren einer drohenden Pandemie berichtet. Fast täglich erhöht die WHO die Warnstufe für die Gefahr des Ausbrechens einer Pandemie.

 

Die Zahl der Verdachtsfälle aber auch von bestätigten Infektionen von Schweinegrippe-Erkrankung ist in den letzten Tagen ausgehend von Mexiko und - in Folge - den USA weltweit gestiegen. Bestätigte bzw. vermutete Fälle von Schweinegrippe gibt es in Europa in Großbritannien, Spanien, Deutschland, Tschechien, Italien, Griechenland, Irland, Dänemark, Schweden, Österreich und der Schweiz; Verdachtsfälle gibt es aber auch in Kanada, Australien, Neuseeland, Israel, Südkorea und Thailand.

 

Die Schweineinfluenza ist eine akut verlaufende Infektionskrankheit der Atemwege bei Hausschweinen, die durch porzine Influenzaviren, die dem Virussubtyp Influenza A angehören, verursacht wird. Durch den Kontakt von porzinen und humanen Influenzaviren kann es bei Ausbrüchen von Schweineinfluenza zur Entstehung neuer antigenetischer Varianten kommen, die für das Tier oder den Menschen pathogene Eigenschaften besitzen.

 

Auch wenn sich Experten zur Stunde noch nicht einig darüber sind, wie hoch die Gefährlichkeit dieses Virus wirklich ist, betiteln viele Tageszeitungen schon jetzt „Killervirus“. Dies führt zu Verunsicherung der Österreicherinnen und Österreicher einerseits, zum anderen ruft es Pharmafirmen auf den Plan, geeignete Medikamente und Impfungen zu entwickeln. Gerade zweitere aber haben eine Vorlaufzeit von einigen Monaten, bis wirklich über ihre Wirksamkeit Klarheit herrscht.

 

 

Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

 

1.      Wann und wie haben Sie vom Ausbruch eines neuen Virus in Mexiko erfahren?

 

2.      Wann wurde die österreichische Öffentlichkeit erstmals von Ihrem Ressort informiert?

 

3.      Welche Maßnahmen haben Sie unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Fälle von Schweinegrippe in Mexiko gesetzt?

 

4.      Welche weiteren Maßnahmen haben Sie nach Bekanntwerden von ersten Verdachtsfällen in Österreich gesetzt?

 

5.      Gab es im Zuge der aktuellen Schweinegrippe eine Überprüfung in sämtlichen Krankenhäusern in Bezug auf Funktionsfähigkeit der Isolierungsstationen, Vorhandensein der notwendigen Medikamente etc.?

 

6.      Welche Maßnahmen werden österreichweit getroffen, wenn es tatsächlich zum Ausbruch einer Pandemie kommt, wie viel Zeit ist dazu notwendig?

 

7.      Inwieweit und unter welchem Ansatz sind im Budget Mittel vorgesehen, um auf akut drohende Pandemien zu reagieren?

 

8.      Entspricht es den Tatsachen, dass bereits unter einer Ihrer Vorgängerin, Maria Rauch-Kallat, ein Vertrag mit der Firma Baxter betreffend die Entwicklung und den Ankauf von großen Mengen von Impfstoff im Ernstfall abgeschlossen wurde?

 

9.      Wie hoch schätzen Sie die augenblickliche Gefahr für Österreich und die Bevölkerung ein?