2057/J XXIV. GP

Eingelangt am 13.05.2009
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr.Belakowitsch-Jenewein, Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend bedenkliche Zahnpasten

 

 

 

Die deutsche Verbraucherorganisation "Öko-Test" hat in einem Verbrauchertest 36 Zahnpasten im Labor auf bedenkliche Inhaltsstoffe überprüfen lassen.

 

Sechs Zahnpasten erhielten aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe ein "Ungenügend". So wurden beispielsweise in der Colgate Total und der Blend-A-Med Complete Plus extra frisch das Konservierungsmittel Triclosan nachgewiesen.

 

Triclosan gehört zur Gruppe der umstrittenen halogenorganischen Verbindungen und steht in Verdacht, einerseits die Antibiotikaresistenz von Bakterien zu fördern und zum anderen wird dieser Substanz eine kanzerogene Wirkung zugeschrieben.

 

In acht weiteren Produkten wurden ebenfalls verschiedene halogenorganische Verbindungen, von denen viele als allergieauslösend gelten und manche ebenfalls Krebs begünstigen können, nachgewiesen.

 

Natriumlaurylsulfat wird in 14 Produkten eingesetzt. Das aggressive Tensid kann die Schleimhäute reizen. In acht Produkten stecken bedenkliche PEG/PEG-Derivate, Stoffe, die ebenfalls kanzerogene Wirkungen haben.

 

Nach dem „Öko-Test" können nur 14 der getesteten Zahnpasten mit "bedingungslos empfehlen" beurteilt werden, weitere vier wurden zumindest noch für "gut" befunden.

 

 


Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.      Ist Ihnen dieses „Öko-Test“ Ergebnis bekannt und wenn ja, welche Konsequenzen haben Sie direkt aus diesem Test gezogen?

 

2.      Hat Ihr Ministerium diesen Test überprüft und wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

3.      Inwieweit sind die im Test festgestellten teilweise bedenklichen und gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe in Österreich erlaubt und zugelassen?

 

4.      Welche Maßnahmen werden Sie treffend, damit in Österreich Zahnpasten mit kanzerogenen Inhaltsstoffen nicht mehr auf den Markt kommen?

 

5.      Werden Sie eine Rückruf-Aktion für bereits verkaufte schädliche Produkte starten?

 

6.      Mit welchen Sanktionen werden die Hersteller rechnen müssen?

 

7.      Sind Strafzahlungen geplant?

 

8.      Gab es in Österreich bereits Fälle, wo die Inhaltsstoffe einer Zahnpasta (Mit)Auslöser für eine Krankheit/Allergie o.ä. waren?