2157/J XXIV. GP

Eingelangt am 20.05.2009
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Edith Mühlberghuber, Dr. Andreas Karlsböck, Dr. Susanne Winter

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Schwangerschaftsabbruch mit der „Pille danach“.

 

 

Trotz der vielfältigen Möglichkeiten der Schwangerschaftsverhütung, kommt es immer wieder zu ungewollten Schwangerschaften. Oft wird bereits kurz nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr und der Befürchtung einer ungewollten Schwangerschaft die so genannte „Pille danach“ zur Verhinderung einer allfälligen Schwangerschaft eingenommen.

 

Die „Pille danach“ ist ein hormonelles Mittel zur postkoitalen Empfängnisverhütung, das heißt, sie kann nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Gedacht war die „Pille danach“ ursprünglich zur Notfallverhütung, zum Beispiel nach einer Vergewaltigung oder wenn bekannt ist, dass ein anderes Verhütungsmittel versagt hat. Die „Pille danach“ ist nicht zur regelmäßigen Empfängnisverhütung geeignet und stört zudem den natürlichen Menstruationszyklus.

 

Die so genannte „Pille danach“ ist seit Jahren immer wieder in Diskussion. Auch wenn dieses Arzneimittel nur im Ernstfall und in Ausnahmesituationen eingesetzt werden soll und - wie alle Arzneimittel - einen Eingriff in die Gesundheit der Frau darstellt, fordern diverse Gruppierungen und auch politische Mandatare immer wieder deren rezeptfreie Freigabe.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.      Welche schwangerschaftsverhindernden Arzneimittel sind in Österreich zugelassen?

 

2.      Wie hoch sind die Kosten für ein solches Arzneimittel?

 

3.      Unter welchen Umständen werden die Kosten von der Krankenkassa übernommen?

 

4.      Wie viele dieser Arzneimittel wurden in Österreich im Jahr 2006 verkauft und wie oft wurde die „Pille danach“ dabei ohne Rezept abgegeben?

 

5.      Wie viele dieser Arzneimittel wurden in Österreich im Jahr 2007 verkauft und wie oft wurde die „Pille danach“ dabei ohne Rezept abgegeben?

 

6.      Wie viele dieser Arzneimittel wurden in Österreich im Jahr 2008 verkauft und wie oft wurde die „Pille danach“ dabei ohne Rezept abgegeben?

 

7.      Wie viele dieser Arzneimittel wurden Mädchen bis zu einem Alter von 14 Jahren verschrieben?

 

8.      Wie viele dieser Arzneimittel wurden Mädchen von 14-16 Jahren verschrieben?

 

9.      Wie viele dieser Arzneimittel wurden jungen Frauen von 16-18 Jahren verschrieben?

 

10. Wie viele dieser Arzneimittel wurden junge Frauen von 18-25 Jahren verschrieben?

 

11. Wie viele dieser Arzneimittel wurden Frauen ab einem Alter von 25 Jahren verschrieben?

 

12. In wie vielen Fällen und bis zu welchem Alter der betroffenen Mädchen werden die Eltern von der Verschreibung bzw. allenfalls rezeptfreien Abgabe der „Pille danach“ unterrichtet?

 

13. Wie viele dieser Arzneimittel wurden Frauen nach einer Vergewaltigung verschrieben?

 

14. Gibt es Studien, die eine eventuelle schädliche Wirkung dieser Arzneimittel belegen?

 

15. Gibt es Zahlen über die verkauften Mengen der „Pille danach“ in anderen Staaten vor bzw. nach dem rezeptfreien Erhalt der „Pille danach“?

 

16. Planen Sie, dass in Österreich die „Pille danach“ künftig rezeptfrei erhältlich ist und wenn ja, warum?