2379/J XXIV. GP

Eingelangt am 12.06.2009
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend den 166km-Transport einer H1N1-verdächtigen Speichelprobe mit dem Taxi

 

 

 

Die Schweinegrippe hält Österreich und die ganze Welt seit Wochen in Atem. Mittlerweile scheint die Schweinegrippe in Europa weitgehend eingebremst und großteils zum Stillstand gekommen zu sein.

 

In Österreich gab es bislang rund 50 Verdachtsfälle, von denen bisher lediglich eine Frau tatsächlich erkrankte. Dennoch bleiben die Alarmmaßnahmen aufrecht, der österreichische Krisenstab ist noch immer in Alarmbereitschaft. Im Ernstfall kann er innerhalb kürzester Zeit zusammentreten und notwendige Maßnahmen einleiten.

 

Laut einem Bericht der Zeitung „Österreich“ vom 29. April dieses Jahres wurde die Speichelprobe einer Patientin aus dem Krankenhaus Steyr, bei der der Verdacht auf eine Infektion mit dem H1N1-Virus bestand, mit dem Taxi nach Wien transportiert.

 

Der Taxifahrer, der die Probe mit möglicherweise hochpathogene Viren 166 Kilometer durch Österreich nach Wien gefahren hat, wurde nicht über seine Fracht informiert. Auch wurden keine besonderen Schutzvorkehrungen getroffen.

 

Gleichzeitig wurden sehr wohl im Krankenhaus Steyr sämtliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine Gefährdung auszuschließen. Die betroffene Patientin lag auf der Intensivstation, Krankenhausmitarbeiter durften sich der Patientin nur mit Mundschutz nähern, zudem wurden ein Mediziner und ein Pfleger – mit Vollanzug, Über- und Handschuhe sowie Mundschutz - nur für diese Patientin abgestellt.


Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

 

1.)   Ist Ihnen bekannt, dass die Speichelprobe einer Patientin, bei der der dringende Verdacht auf Schweinegrippe bestand, mit dem Taxi und ohne den Taxifahrer zu informieren, quer durch Österreich geschickt wurde?

 

2.)   Wer hat diesen Transport per Taxi angeordnet?

 

3.)   Weshalb hat man sich gerade bei diesem sensiblen Transport für ein Taxi entschieden?

 

4.)   Gibt es Konsequenzen aus diesem Vorfall und wenn, ja, welche?

 

5.)   Handelt es sich bei dem Transport mit dem Taxi um den üblichen Transportweg für gefährliche Substanzen?

 

6.)   Haben Sie Vorkehrungen getroffen, damit künftig verdächtig hochpathogene Substanzen nicht mehr ungeschützt quer durch Österreich transportiert werden?

 

7.)   Wie werden üblicherweise gefährliche Substanzen transportiert?