2486/J XXIV. GP
Eingelangt am 17.06.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Ursula Haubner, Dr. Spadiut
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Kinder- und Jugendgesundheitsdatenerhebung und Mutter-Kind-Pass- Untersuchungen in Österreich
Die Lebenswelt und Entwicklung von Kindern hängt von den Ressourcen ihrer Familien ab. Dabei geht es nicht nur um materielle Armut sondern auch um soziale Armut, die zu schweren Nachteilen in der körperlichen und seelischen Grundversorgung und Gesundheit, vor allem in der, das ganze weitere Leben bestimmenden Zeit der Entwicklungsphase, führt. Damit sind nachhaltige Auswirkungen auf die spätere Bildungslaufbahn und Gesundheit vorprogrammiert.
Fachexperten weisen darauf hin, dass sich bereits bei der Inanspruchnahme der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchung, dem Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft und dem Geburtsgewicht des Neugeborenen soziale Unterschiede zeigen. In weiterer Folge haben Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern eine erhöhte Unfallgefahr, eine längere Krankheitsdauer bei Verletzungen sowie Komplikationen bei akuten und chronischen Erkrankungen zu erwarten. Ungünstiges Ernährungs- und Bewegungsverhalten, sowie daraus folgende Zahnerkrankungen und Übergewicht und eine geringe Impfbereitschaft kennzeichnen die Gesundheitsproblematik dieser Kinder aus. Dazu kommen Störungen der intellektuellen und sozialen Entwicklung wie Sprach- Lese- und Verhaltensstörungen sowie andere psychische Auffälligkeiten.
Kinder, die diesem armutsbedingten gesundheitsschädlichen Stress ausgesetzt sind haben keine stützenden Beziehungen. Die Folge sind eine vermehrte Bereitschaft zu Gewalthandlungen, zum Konsum von Alkohol, Nikotin, weiteren Drogen und zur Selbstisolation.
Erfasst das System diese Kinder dann doch nach massiven Auffälligkeiten im jugendlichen Erwachsenenalter, ist es für eine Therapie zur vollständigen Gesundung meist zu spät. Die lebenslangen Folgekosten für das Gesundheits- Arbeitslosen- und Pensionsversicherungssystem sind immanent.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE