2555/J XXIV. GP

Eingelangt am 24.06.2009
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Windbüchler-Souschill, Schwentner, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin  für Unterricht, Kunst und Kultur

 

betreffend Mädchen und junge Frauen in nicht-traditionellen Berufen

 

 

Die Berufswahl der Mädchen bei den Lehrberufen ist noch immer sehr traditionell. Auch bei der Auswahl von berufsbildenden höheren und mittleren Schulen und selbst an den Universitäten ist die geschlechtsspezifische Segregation, die wir am Arbeitsmarkt vorfinden, immer noch vorhanden.

 

Im Kapitel Frauenpolitik des Regierungsprogramms für die XXIV. Gesetzesperiode ist auf Seite 152 folgende Zielsetzung angeführt: „Weiterführung und Ausbau von bestehenden Initiativen und Projekten zur Unterstützung von Mädchen und Frauen bei der nicht-traditionellen Berufswahl und Berufsausbildungswahl“.

 

In den Hauptschulen und allgemein bildenden höheren Schulen ist seit dem Schuljahr 1998/99 Berufsorientierung in der dritten und vierten Klasse als verbindliche Übung vorgesehen. In der parlamentarischen Anfragebeantwortung 4175/AB XXIII GP vom 24. Juni 2008 gab das BMUKK an, dass acht von 13 Pädagogischen Hochschulen in ihren Studienplänen Berufsorientierung als Pflicht- oder Wahlfach vorgesehen hatte; nur an drei Standorten gab es Angebote zur geschlechtersensiblen Berufsorientierung. Im Bereich der Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen bei einer nicht-traditionellen Berufs-(ausbildungs-)wahl besteht also noch großer Handlungsbedarf.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

  1. Was werden Sie tun, um die Weiterführung und Ausbau von bestehenden Initiativen und Projekten zur Unterstützung von Mädchen und Frauen bei der nicht-traditionellen Berufswahl und Berufsausbildungswahl voranzutreiben? Haben Sie dafür einen Mehrjahresplan? Falls ja, wie sieht dieser aus?

 

  1. Wie hoch ist der Drop-out Anteil, getrennt nach Mädchen und Burschen, in der Berufsschule in für Mädchen nicht-traditionellen Lehrberufen (Lehren mit einem Mädchenanteil von unter 33% im ersten Berufsschuljahr) in den einzelnen Berufsschuljahren?

 

  1. Wie hoch ist der Drop-out Anteil, getrennt nach Mädchen und Burschen, in mittleren berufsbildenden Schulen in für Mädchen nicht-traditionellen Berufen (Schulzweig mit einem Mädchenanteil unter 33% im ersten Jahrgang) in den einzelnen Schulstufen?

 

  1. Wie hoch ist der Drop-out Anteil, getrennt nach Mädchen und Burschen, in höheren berufsbildenden Schulen in für Mädchen nicht-traditionellen Berufen (Schulzweig mit einem Mädchenanteil unter 33% im ersten Jahrgang) in den einzelnen Schulstufen?

 

  1. Wie viele Mädchen und wie viele Burschen haben 2008 einen Lehrberuf abgeschlossen?

 

  1. In welchen Lehrberufen sind Mädchen an den Berufsschulen derzeit nicht in Ausbildung?

 

  1. Wie viele Mädchen haben in den Jahren 2008, 1998 und 1988 (getrennt nach Jahren) einen Lehrberuf abgeschlossen, mit einem Mädchenanteil von unter 33% in der Berufsschule?

 

  1. Wie viele Burschen haben 2008, 1998 und 1988 einen Lehrberuf abgeschlossen, mit einem Mädchenanteil von unter 33% in der Berufsschule?

 

  1. In welchen Lehrberufen ist der Mädchenanteil zwischen 1988 und 2008 unter 33% gesunken bzw. über 33% gestiegen?

 

  1. Wie viele und welche Pädagogische Hochschulen haben Berufsorientierung in ihren Studienplänen als Pflichtfach integriert ?

  2. Wie viele und welche Pädagogische Hochschulen haben Berufsorientierung in ihren Studienplänen als Wahlfach integriert?

 

  1. Wie viele und welche Pädagogische Hochschulen haben Berufsorientierung in ihren Studienplänen als weder als Pflichtfach noch als Wahlfach integriert?

 

  1. Wie viele und welche Pädagogische Hochschulen haben Angebote zur geschlechtssensiblen Berufsorientierung? Bitte beschreiben Sie diese Angebote näher?

 

  1. Gibt es Pläne für eine Intensivierung einer geschlechtssensiblen Berufsorientierung an den Schulen? Für welche Schulstufen ist diese Intensivierung geplant und wie genau sollen diese Angebote aussehen?

 

  1. Gibt es Kooperationen zwischen Schulen und Mädchenberatungsstellen im Bereich des Berufsorientierungsunterrichts? Wenn ja, welche?

 

  1. Gibt es Aus- und Weiterbildungsangebote für LehrerInnen zu geschlechtsspezifischen Berufsorientierungsfragen an den Pädagogischen Hochschulen? Falls ja, erfolgen diese in Kooperation mit den Mädchenberatungsstellen?

 

  1. Wie viele LehrerInnen haben im vergangenen Jahr ein Weiterbildungsangebot spezielle zu Fragen der geschlechtsspezifischen Berufsorientierung besucht?

 

  1. Ist eine Intensivierung bei der Aus- und Weiterbildung von LehrerInnen zu geschlechtsspezifischen Berufsorientierungsfragen an den Pädagogischen Hochschulen geplant?